Ich bin die Andere Kritik

ICH BIN DIE ANDERE“ von Margarethe von Trotta (D 2006; 104 Minuten; Start D: 05.10.2006); die während ihrer langen Regie-Karriere ständig qualitativ-höchst unterschiedliche Filme inszeniert hat: Höchst prickelnden Privat-Polit-Konflikt-Movies wie „Die bleierne Zeit“ (1981), „Rosa Luxemburg“ (1986) und „Rosenstraße“(2003) standen/stehen deprimierend- stocktrockene Werke wie „Heller Wahn“ (1983), „Fürchten und Lieben“ (1988) und eben jetzt auch der neueste Kinofilm gegenüber: Eine teutonisch-depressive Zombie-Arie spult sich hier auf/ab. Junger, erfolgreicher Ingenieur (AUGUST DIEHL) verfällt einer gestörten Frau (KATJA RIEMANN), die mal mit Biedermeier-Charme, mal mit dominantem Nutten-Rotz auftritt. Eine multiple, weibliche Jekyll-/Hyde-Furie. Die vom Vater-Besitz ebenso wenig loskommt wie vom sexuellen Freiheits-/Befreiungs-Drang.

Man redet permanent staubtrockenen (Papier-)Stuss, man glaubt keiner Figur auch nur ein Wort/eine Geste, alles erscheint als tief-tragisch-trauriger Melodram-Blödsinn; die angepeilte Entlarvung bürgerlicher Deutsch-Welten wirkt lächerlich, albern, grotesk, vorhersehbar, absolut spannungs- wie sinnlos. Und ganz düster-leidvoll agiert hier auch der gute/geschätzte ARMIN MUELLER-STAHL als Rollstuhl- Kotzbrocken und Familien-Patriarch-Sau, während sich die einstige Edgar-Wallace-Ikone KARIN DOR als seine Ehefrau hanebüchen-doof durch den langweiligen Film säuft.

Das Presseheft spricht von einem „Geflecht aus Liebe, Leidenschaft und Abhängigkeit“; die Filmbewertungsstelle gab das Prädikat „Besonders Wertvoll“….. Selten so nur-gelangweilt, nur-gewundert/gegähnt/abgestoßen-gewesen. Der deutsche Film auf einer (erschreckend) armseligen Trauerschiene (= 1 PÖNI).

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