HUNTER KILLER

„HUNTER KILLER“ von Donovan Marsh (USA 2016; B: Arne L. Schmidt; Jamie Moss; nach dem Roman „Firing Point“ von George Wallace und Don Keith/2012; K: Tom Marais; M: Trevor Morris; 122 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.10.2018); gemeint ist ein amerikanisches Jagd-U-Boot; Englisch: Hunter Killer.

Ein US-Marine-Schiff ist im Nordmeer verschwunden. Ist nicht mehr auf dem Radar. Ein Team um Captain Joe Glass (GERARD BUTLER) wird beauftragt, mit solch einem Hunter Killer-Boot – möglichst leise – dorthin zu düsen, um herauszubekommen, was da los war. Und ist. Und vor allem, um eventuell Überlebende auszumachen und zu retten. Die Mission ist heikel, denn ganz in der Eismeer-Nähe betreibt die russische Gegenseite einen atomaren Stützpunkt. Weil das Misstrauen zwischen den USA und Russland in letzter (Politik-)Zeit zugenommen hat, läuft alles unter „streng geheim“. Die Nervosität ist enorm.  Auch auf der Gegenseite. Denn dort findet gerade ein Putsch statt. Der russische Verteidigungsminister (MIKHAIL GOREVOY) möchte die alten Kalten Kriegs-Zeiten und damit „die Macht der Sowjetunion“ wieder herstellen und hat den russischen Präsidenten Zakarin (ALEXANDER DIACHENKO) festgenommen. Was aber nicht nach draußen dringt. Offiziell jedenfalls nicht.

Zugleich wurde auf Ami-Seite auch noch eine Navy-Seal-Gruppe unter Führung des robusten Anführers Bill Beaman (TOBY STEPHENS) in geheime Bewegung gesetzt. Sie soll, mehr oder weniger illegal, eingreifen, wenn dies sich als „nötig“ erweist. Und man bekommt natürlich mächtig „zu tun“, dies darf verraten werden. Mehr als den „Rambos“ lieb ist.

Captain Glass hat inzwischen Überlebende gefunden. Dabei aber handelt es sich unter anderen um den russischen U-Boot-Kapitän Andropov (MICHAEL NYQVIST in seiner letzten Rolle; er starb am 27. Juni 2017), der sich – zunächst – alles andere als kooperativ zeigt. Die Positionen stehen. Verändern sich aber laufend. Je nach „Temperament“, Wissenslage, Verantwortungsbewusstsein. Innerhalb des cholerischen US-Militärs gibt Admiral Charles Donnegan (GARY OLDMAN) jetzt gerne den lauten und aggressiven Ton an. Für ihn ist klar: die Russen wollen angreifen, also müssen wir „dagegenhalten“. Auch wenn dadurch der 3. Weltkrieg ausgelöst werden sollte. Doch der Hardliner kann sich – noch – nicht durchsetzen.

Haudegen GERARD BUTLER („Gesetz der Rache“; „Olympus Has Fallen“) gibt eine gute Figur ab. Vermag natürlich nicht einem Sean Connery von 1990 in „Jagd auf Roter Oktober“ (s. Kino-KRITIK) Paroli zu bieten, kriegt aber solide seine interessante Figuren-Kurve hin. Ohne große Übertreibung(en). Als cleverer Entscheider vom Unterwasser-Dienst.

Wie überhaupt die Action-reiche Unterwasser-Performance-hier von spannender wie fotogener Intensität ist. Man weiß lange nicht, wohin hier die Thriller-Reise geht, was als nächstes passieren wird, ob der verblüffenden Entwicklungen und beeindruckenden Spannungsmotive. Und dann kitzelt natürlich die Idee, dass Russen den Amis helfen, damit DIE wiederum dem rechtmäßigen russischen Präsidenten „aus der Klemme“ helfen. Ihn zu befreien versuchen. Diese „Kooperation“ jedenfalls erweist sich als schweißtreibend und nervenaufreibend.

„HUNTER KILLER“ ist besseres, weil auch mit frechen politischen Gedanken spielendes Genre-Kino (= 3 1/2 PÖNIs).

 

 

 

 

 

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