Hui Bui Kritik

HUI BUH – Das Schlossgespenst“ von Sebastian Niemann (B+R; D 2006; 103 Minuten; Start D: 20.7.2006), einem fernseherprobten Autor und Regisseur („Geisterstunde – Fahrstuhl ins Jenseits“), dessen erster Kinofilm im Jahr 2000 das (eher mäßige) Horrorwerk „7 Days To Live“ (mit Amanda Plummer) war. Sein 2005 (vorwiegend) in Prag und München gedrehter neuester Film basiert auf Figuren und Motiven der gleichnamigen, einstmals populären Kinderhörspielserie von Eberhard Alexander-Burgh (1929 – 2004), deren 23 Folgen zwischen Ender der 60er bis Mitte der 80er Jahre entstanden und in denen HANS CLARIN den urig-tollpatschigen Geist mit seiner „pikanten“ Stimme unvergessen machte.

Hans Clarin war/ist hier auch mit-dabei: Der am 28. August 2005 verstorbene beliebte Mime („Pumuckl“-Filme) spielt hier den alten Kastellan auf Schloss Burgeck, wo seit Jahrhunderten Hui Buh – als einzig behördlich zugelassenes Gespenst/also als Gespenst MIT LIZENZ (der Geisterbehörde) – durch das alte Gemäuer völlig ungruselig spukt. Nun aber, anno 1899, kommt wieder „richtiges Leben“ „in die Bude“, denn König Julius, der 111. (CHRISTOPH MARIA HERBST) taucht hier auf, um seine Verlobung mit Gräfin Leonora zu Etepetete (HEIKE MAKATSCH) vorzubereiten. Dass diese fiese Zicke dabei ihre ganz eigenen, egoistisch-finsteren Besitz(er)- Pläne spinnt, merkt bis auf den naiv-tölpeligen König fast Jeder (vor allem natürlich auch im Publikum).

Daneben dann das „übliche Personal“: Die alleinerziehende, nette Aschenputtel-Zofe Konstanzia (ELLENIE SALVO GONZÁLEZ), mit ebensolchem, aufgewecktem 10jährigem Bub Tommy (Martin Kurz); der überkandidelt-hysterische Zeremonienmeister Charles (RICK KAVANIAN), der wie aus einem billigen Hollywood-Klamauk abgekupfert wirkt, sowie weiteres Grusel-Personal wie WOLFGANG VÖLZ als eine Art „Käpt´n Blaubär“- Major von der Geisterbehörde. Das Hauptaugenmerk aber zieht natürlich MICHAEL „Bully“ HERBIG als Hui Buh auf sich. Motto: Eben noch real, danach als seine eigene Computer-animierte Spuk-Figur.

Man kalauert nett; setzt auf schlichten (leider auch Furz-) Humor; strengt sich phantasievoll-trickreich und Special-effektvoll an; bleibt aber sowohl in der Darstellerführung als auch im lärmend- abendfüllenden Spaß-Bemühen angestrengt-halbherzig: Die Schauspieler (wie Makatsch oder Kavanian) knattern chargierend mit Bierzelt-Humor drauflos, dass es nur begrenzt Freude macht, und der Star Michael „Bully“ Herbig („Der Schuh des Manitu“ / „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“) fetzt auch nur halbherzig-ulkig durch die Vergnügungs-Szenerie: Es ist halt nicht SEINE Show, nichtsdestotrotz soll er immer wieder „so tun als ob“ es eben doch SEINE CHOSE ist…

In der Mixtur aus deutscher Special-Effects-Orgie (Marke „Schaut nur, was wir nicht auch alles können…..“) und dem Bemühen, dabei auch noch eine halbwegs lustige Geschichte zu erzählen, bleibt diese (angeblich 10 Millionen EURO teure) 98 Minuten-Produktion im freundlichen Unterhaltungs-MITTELMASS stecken. Ganz hübsch, aber irgendwie auch nett-belanglos…, irgendwie SO WAS…!(= 3 PÖNIs).

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