„HOPE AND GLORY – HOFFNUNG UND RUHM“ von John Boorman (B+R; USA 1987; 113 Minuten; Start D: 08.10.1987); behandelt ein Thema, das in diesen Tagen im internationalen Film ein Dauerthema ist, die Aufarbeitung der eigenen Erlebnisse in der Kindheit.
Boorman erzählt, wie er als junger Bub in London die Kriegstage erlebte. Dabei ist ‚Krieg‘ hier nicht nur ein Hort des Schreckens und der Grausamkeit, sondern auch eine Zeit zwischen Aufregung und Vergnügen. Wenn bei den Bombenangriffen die Schule evakuiert werden muss und die Hoffnung steigt, den ekligen Lehrer vielleicht danach nicht mehr “hautnah“ erleben zu müssen. Oder wenn dadurch bevorstehende Klassenarbeiten nicht geschrieben zu werden brauchen. Oder wenn die Erwachsenen in all den vielen sorgenreichen Momenten kaum noch Zeit für ihre Kinder finden und diese den Freiraum für eigene Erlebnisse und obskure Abenteuer nutzen. Boorman schildert diese Stimmung mit ironischem, aber nicht dummen Blick. “Es war eine großartige Zeit für uns Kinder“, sagt er dazu “mit nur gelegentlich einem üblen Moment. Gerade die richtige Mischung aus Terror und Heiterkeit“.
Der Regisseur von bemerkenswerten Filmen wie “Point Blank“ oder “Beim Sterben ist jeder der Erste“ hat einen exzellenten Familienfilm geschaffen, der so ganz anders ausschaut wie üblicherweise ‘Familienfilme‘. Durch den authentischen Charakter und Geschmack bekommt seine Arbeit liebenswerte, poetische Dimension. “Hoffnung und Ruhm“, ist so was wie die vorzügliche europäische „Stand by me“- Antwort über das Leben und seine spannenden Kindheitsanfänge (= 4 ½ PÖNIs).