DIE HIGHLIGEN DREI KÖNIGE

DIE HIGHLIGEN DREI KÖNIGE von Jonathan Levine (Co-B + R; USA 2014/2015; Co-B: Evan Goldberg, Kyle Hunter, Ariel Schaffir; K: Brandon Trost; M: Marco Beltrami, Meilen Hankins; 101 Minuten; Start D: 26.11.2015); das Originellste an diesem spätpubertären Quatsch-Krach, der im Original plump „The Night Before“ heißt und an dem gleich vier Autoren herumwerkelten, ist sein stimmungsvoller deutscher Titel. Doch diese Stimmung bleibt nur Annahme. Behauptung. Weihnachten, Heiligabend, Weihnachtsfeier: einmal anders.

Seit vielen Jahren begehen drei ehemalige College-Kumpel zusammen das Heilige Fest. Natürlich „anders“ als gewöhnliche Menschen: Man haut gehörig „auf die Kacke“. Nun aber zum letzten Mal, schließlich, man ist inzwischen Mitte 30 und so etwas wie „erwachsen“ geworden. Zudem: Anwalt Isaac, (SETH ROGEN) wird bald Papa; Promi-Chris (ANTHONY MACKIE) treibt sich trotz gestiegenen Alters immer noch im Baseball-Profi erfolgreich herum (weil er sich regelmäßig dopt), während Ethan (JOSEPH GORDON-LEVITT) als Musiker kaum was auf die Erfolgsreihe gekriegt hat und außerdem seiner großen Liebe Diana (LIZZY CAPLAN) nachtrauert. Also ziehen sie noch einmal los – in ihren kitschigen Weihnachtspullovern und mit diversen Drogen im Gepäck. Geben ihren Affen ständig Koks und Joints und Hochprozentiges in Bars, Restaurants, Feten-Events und in einer Stretch-Limousine mit „aufgedrehtem“ Fahrer, von einem Sponsor des Vereins von Chris zur Verfügung gestellt. Und, diesmal, des Öfteren an ihrer Seite: Ein väterlicher Dealer-Engel, Mr. Green (MICHAEL SHANNON), mit dem „Gras der highligen Weihnacht“. Halleluja.

Anspielungen zuhauf, auf Dickens‘ Weihnachtsgeschichte ebenso wie auch auf religiöse Motive. In die Jahre gekommene „Outlaws“ lassen noch einmal Spießer-Dampf ab, halluzinieren schon mal, kotzen in der Christ-Messe, haben karnickelhaften Sex auf dem Klo. Treffen auf einen weiblichen Grinch (ILANA GLAZER), der sie genüsslich austrickst. Kommen sich mit ihren aufgestauten Problemen ins Gehege. Am Ende, klar doch, wird alles gut. Halleluja.

Ulkige Grobheiten ist man vom Team Evan Goldberg (Co-Autor + Mit-Produzent) & Seth Rogen – „Das ist das Ende“ / „The Interview“ – und Jonathan Levine & Joseph Gordon-Levitt („50/50“) gewohnt, aber hier verkrampft & verdampft ihr Gedöns uninspiriert wie schnell. Das weitgehend lachresistente Herumgewusel der trunkenen New Yorker Musketiere bleibt meistens gleichgültig. Obwohl Seth Rogen, gerade in „Steve Jobs“ charakter-spannend brillierend, sich als Anarcho-Clown alle Faxen-Mühe gibt: Lass‘ sein, Boy. Deine Performance hat sich eben so wenig gelohnt wie überhaupt diese ganze Anti-Halleluja-Show reichlich überflüssig ist (= 1 ½ PÖNIs).

 

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