HERR BELLO

HERR BELLO“ von Ben Verbong (D 2007; 93 Minuten; Start D: 17.05.2007); Niederländer vom Jahrgang ´49, der mit einst Filmen wie dem NS-Widerstandsdrama „Das Mädchen mit den roten Haaren“ (1981), „Lily Was Here“ (1989/mit dem Klasse-Saxophon-Titel von Candy Dulfer) + dem Erotik-Drama „Die unanständige Frau“ (1991) zuhause populär wurde. Seit 1996 ist Ben Verbong hierzulande für Fernsehen („Tatort“-Reihe: „Kinder der Gewalt“/1999) und Kino tätig. Wobei er für das hiesige Kino vor allem KINDERFILME inszeniert wie z.B. „Das Sams“ (2001) bzw. die Fortsetzung „Sams in Gefahr“ (2003).

Hier nun entstand – nach dem Drehbuch von Paul Maar + Ulrich Limmer – keine unbedingt ganz neue/originelle Geschichte: Ein Hund wird zu einem Menschen/Mann und bleibt im Grunde dabei doch „Hund“ (s. z.B. „Der Hund, der Herr Bozzi hieß“/ein spanisch-italienischer Klassiker von 1957/mit Peter Ustinov). Das könnte ganz ulkig sein, wenn hier locker-lässig auf Ideen/Einfälle/Situationskomik/Pointen gesetzt werden würde. Aber, DER DEUTSCHE KINDERFILM WILL MEHR: Natürlich geht es im Grunde, leider, „nur“ um einen – natürlich – genervten und auch etwas unterbelichteten Provinz-Apotheker-Witwer (AUGUST ZIRNER) mit altklugem 12-jährigem Sohn, der sofort „aus den emotionalen Latschen“ kippt, als die neue Untermieterin, die schöne Blondine Verena (SOPHIE VON KESSEL), auftaucht. Die erweist/zeigt sich allerdings ALS NOCH VIEL MEHR UNTERBELICHTETER, denn bevor DIE erst einmal irgendwas hier mitkriegt, ….oh je, oh je…. Sie muss, lt. Drehbuch, auf Doofchen-Niveau herum wuseln, während ihre „Bewerber“, besagter Apotheker und der nun zum Menschen umfunktionierte Hund „Herr Bello“, eifrig wie blöd um ihre Gunst werben. Dazwischen bemüht sich, natürlich auch vorhersehbar und kaum sonderlich spaßig, der kleine Sohnimatz-Bengel, „die neue Frau“ im Haus „zu verhindern“.

Ha-Ha-Ha-Humor von der Stange, Dialoge aus der Mottenkiste des deutschen Lustspiel-Bemühens, kaum einmal Lachen/Schmunzeln manchmal (vielleicht) möglich. Alles klebt hier unterhaltungs-zäh wie ein verbrauchter Kaugummi, obwohl sich der gute ARMIN ROHDE (neulich als neuer „Räuber Hotzenplotz“ schon so na-na-gagig; davor Klasse in „Die Bluthochzeit“/2005) sehr viel – auch körperliche – Mühe gibt, den nett-depperten Köter im Manne vorzuzeigen. Aber: Alles wirkt eben so ANGESTRENGT, so wenig WIRKLICH WITZIG, so traurig-verkrampft und überraschungslos-vorhersehbar. Besitzt mehr den zähen, blöden deutschen 08/15-Leinwand-Holzhammer–„Humor“ anstatt sich was wirklich Witzig-Originelles auszudenken/einfallen zu lassen. Eine lahme Unterhaltungs-Plätscherei von neuem deutschen Kinderfilmchen, so nach dem Nonsens-Motto: Der Nachwuchs wird´s schon IRGENDWIE lustig finden…(= 1 ½ PÖNIs).

 

Teilen mit: