HAUTE COUTURE – DIE SCHÖNHEIT DER GESTE

PÖNIs: (3/5)

„HAUTE COUTURE – DIE SCHÖNHEIT DER GESTE“ von Sylvie Ohayon (B + R; Fr 2020; K: Georges Lechaptois; M: Pascal Lengagne; 101 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.4.2022);

AUSSEHEN. Titel: „HAUTE COUTURE – DIE SCHÖNHEIT DER GESTE“. Von Sylvie Ohayon (B + R; Fr 2020; K: Georges Lechaptois; M: Pascal Lengagne; 101 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.4.2022). Zwei soziale Welten und zwei gänzlich ungleiche Frauen prallen in dem schillernden Universum der Pariser Modeszene zusammen. „Hier erfreue ich mich am Leben“: Direktrice Esther (NATHALIE BAYE) steht kurz vor dem (eigentlich unerwünschten) Ruhestand und bereitet gerade ihre letzte Haute Couture-Kollektion vor. In der Metro wird sie von Jade (LYNA KHOUDRI) beklaut, doch die Diebin hat ein schlechtes Gewissen, möchte die Handtasche zurückgeben. So treffen sich Esther und die rebellische jugendliche Jade aus den Banlieue wieder. Trotz des Diebstahls will Esther dem Nachwuchs eine Chance bieten: eine Praktikumstelle in dem Haute Couture-Atelier. Für die Seniorin die letzte Gelegenheit, ihre Überzeugung an eine junge Frau weiterzugeben. Schönheit gilt es weiterhin zu erschaffen, denn sie ist von immenser Notwendigkeit in einer instabilen Welt. Der Film vermischt die Blicke auf die Hinter-die-Kulissen-Zustände in der brodelnden, intriganten und vielfach mit Neid und Missgunst gefüllten „Fabrik“=Modeherstellungswelt mit den sozialen Begebenheiten und höchst diffizilen empathischen Empfindlichkeiten – hier und in den privaten Milieus. Dabei schweift die Szenerie bisweilen ab, ohne dabei erklärend zu wirken. Die Hindernisse wirken hemmend. Während die  beiden Hauptakteurinnen großartig auftrumpfen, in der Ton- und Befehlsart sind die vierfache „César“-Preisträgerin NATHALIE BAYE und „ihre Tochter“, die2020er- „César“-Preisträgerin LYNA KHOUDRI („Papicha“), eine Wucht. Und das Ende füllt schließlich grandios die Leinwand (= 3 PÖNIs).

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