„HARRY UND SALLY“ von Rob Reiner (Co-Produzent + R; USA 1988; B: Nora Ephron; K: Barry Sonnenfeld; M: Marc Shaiman; 96 Minuten; Start D: 14.09.1989; Video-Veröffentlichung: April 1990).
Junge, Mädchen bzw. Mann, Frau, Man trifft sich, schnuppert aneinander, aber Sex gibt‘s nicht. Freundschaft zwischen den Geschlechtern ist nicht möglich. Sagt Harry. Weil eben immer der Sex dazwischensteht. Oder liegt. Aber nachdem sie zweimal auseinandergegangen sind, “funkt“ es bei der dritten neuerlichen Begegnung nach zehn Jahren. Jetzt haben beide mehr Vertrauen zueinander. Die Zeit der ersten, noch wortreichen und kontrollierten Berührungen, der vielen Spaziergänge und Späße ist angebrochen.
Höhepunkt des Films ist ein vorgetäuschter Orgasmus von Sally in einem Restaurant. Vorangegangen ist die Behauptung von Harry, dass ihm keine Frau einen Orgasmus vorspielen könnte. Sally beweist ihm das Gegenteil und spielt ihm diesen in aller Öffentlichkeit vor. Nach dem Auftritt von Sally bestellt eine ältere Dame am Nebentisch (gespielt von Rob Reiners Mutter Estelle Reiner) beim Kellner „genau das, was sie hatte“. Eine Szene, die in die Filmgeschichte einging und seitdem unzählige Male zitiert wurde. Das „American Filminstitute“ wählte diesen Satz – „I’ll have what she’s having“ – unter die hundert besten Filmzitate aus US-Filmen aller Zeiten auf Platz 33.
Ein Paar, hinreißend: BILLY CRYSTAL und MEG RYAN, will sich nicht eingestehen, dass es längst zusammengehört und macht die kuriosesten emotionalen Verrenkungen, um am Ende doch zusammenzupassen. ROB REINER hat sich bislang mit zwei Filmen im Kino hervorgetan: „Stand by me“ und „Die Braut des Prinzen“. Mit dem Film „Harry und Sally“ ist ihm nun der große Wurf gelungen. Das liegt neben den Schauspielern vor allem aber auch an dem gescheiten, herrlich witzigen, pointierten Drehbuch von NORA EPHRON, für das sie zu Recht eine „Oscar“-Nominierung erhielt. Die frechen, doppeldeutigen Dialoge als nette Scherze, witzige Pointen, deftige Lacher. „Harry und Sally“ von Rob Reiner ist ein Vergnügen, bei dem Woody AlIen und seine Stadtneurotiker herzlich und herrlich grüßen lassen (= 5 PÖNIs).
Anmerkung: Nora Ephron ist im Alter von nur 73 Jahren am 26.06.2012 in New York verstorben.