Hardcover Kritik

HARDCOVER“ von Christian Zübert (B+R; D 2008; 93 Minuten; Start D: 03.04.2008); der am 27. August 1973 in Würzburg geborene Filmemacher fiel 2001, gleich mit seinem Debütfilm, der Anarcho-Komödie „LAMMBOCK“ (mit Moritz Bleibtreu + Lucas Gregorowicz), „interessant“ auf. 2004 entstand der Kinderfilm „Der Schatz der weißen Falken“. Nach Drehbüchern für zuletzt „Vollidiot“ und „Die rote Zora“ nun also sein 3. eigener Kinofilm. Mit-Produzent bei diesem 3,5 Millionen EURO-Projekt ist u.a. Sönke Wortmann („Deutschland, ein Sommermärchen“; „Das Wunder von Bern“).

Thema: DER ZARTE UND DER HARTE. Oder: Der Zaudernde und der Schmarotzer. Zwei unterschiedliche Möchte-Gern-Gurus von heute: Christoph, 31, trägt Minipli-Frisur, arbeitet lustlos in einer Düsseldorfer Autovermietung und ist zugleich Autor von Krimi-Groschenromanen. Der Solist träumt aber von „mehr“, tendiert in Hardcover-Richtung „James Ellroy, Elmore Leonard oder so“. Benötigt aber dafür, wie er meint, mehr „praktische Einsichten“. Als ihm der Kleinkriminelle Dominik über den Weg läuft, ist das/DER für ihn „die Richtung“ in Sachen Inspiration. Glaubt er. Christoph hängt sich an ihn ´ran und fühlt sich doch sogleich „in der Wirklichkeit“ auch laufend überfordert.

Ein BUDDY-MOVIE. Mit zwei völlig gegensätzlichen Typen. Die sich so langsam aber sicher an-riechen und sich bei ihren Mehr-Tiefs als Hochs zusammenraufen. Das ist im Film nichts Neues, kommt aber in seiner ulkigen Mixtur aus lakonischer Stimmung und klamottigen Motiven ganz unterhaltsam ´rüber. Vor allem, weil die beiden Hauptakteure prima abdampfen: LUCAS GREGOROWICZ (31) gibt den schüchternen, aber nicht unsympathischen Laien-Schnüffler genau in der noch überzeugenden Balance zwischen Charme-Quatsch und Okay; während WOTAN WILKE MÖHRING (30), mit Goldkettchen und in Camouflage-Hose, den penetranten Sprücheklopfer und Eierdieb („Alles fit for fun?“) auch prickelnd-komisch „trifft“. Ein weiterer überzeugender Mitstreiter ist auch JUSTUS VON DOHNÁNYI („Bis zum Ellenbogen“) als kahlköpfiger Kiez-König.

In der Tat: Man kann hier ständig schmunzeln/grinsen/lachen. Und wie oft gibt es DIES in einer DEUTSCHEN Komödie zu vermelden??? (= 3 PÖNIs).

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