DER HALS DER GIRAFFE

PÖNIs: (4/5)

„DER HALS DER GIRAFFE“ von Safy Nebbou (Co-B + R; Fr/Belgien 2004; Co-B: Agnès Yobregat, Danièle Thompson; K: Romain Winding; M: Pascal Gaigne; 84 Minuten; deutscher Kino-Start: 17.08.2006); ist eine richtig-schöne filmische Wohltat: ein leises, berührendes Road-Movie; eine sensible Reise in die verwundeten Seelen einer einfachen Familie. Die 9-jährige Mathilde „holt“ ihren Großvater aus dem Altersheim und begibt sich mit ihm und dann auch mit ihrer Mutter auf die Suche nach der verschollenen Großmutter, die vor mehr als 30 Jahren Mann und Tochter verlassen hat. Dabei werden immer noch vorhandene emotionale Wunden/Narben erneut aufgerissen, um dann – endlich – Bewältigung zu erfahren.

Angenehm bewegendes Drama um Lebens-Lügen/Familien-Geheimnisse; sympathisch zurückhaltend wie unaufdringlich in der Bilder-/Körper-Sprache. Mit gut eingestimmten wunderbaren Darstellern wie SANDRINE BONNAIRE (zuletzt: „Die Frau des Leuchtturmwärters“), dem 75-jährigen CLAUDE RICH, dessen Gesicht man auch bei uns aus vielen französischen Filmen (vor allem) der 60er/70er Jahre-her kennt („Oscar“, mit Louis de Funès; „Stavisky“, mit Jean-Paul Belmondo), der aber lange Zeit nicht mehr auf einer hiesigen Kino-Leinwand zu sehen/erleben/genießen war, sowie der großartigen 8-jährigen Debütantin LOUISA PILI, die ganz wunderbar-natürlich mitspielt und mit den Erwachsenen eindrucksvoll mithält. Ein kleines Ereignis für die/in den Arthouse-Kinos (= 4 PÖNIs).

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