THE GREEN HORNET

THE GREEN HORNET“ von Michel Gondry (USA 2009/2010; 118 Minuten; Start D: 13.01.2011); der am 8. Mai 1963 in Versailles geborene Franzose wurde mit seinen innovativen Musikclips (u.a. für die Rolling Stones, für Björk, Sinéad O´Connor und Paul McCartney) bekannt. Drehte Werbefilme und ist seit 2001 auch als interessanter Autorenfilmer, also Drehbuch-Autor und Regisseur für „spezielle“ Spielfilme aktiv wie die Arthouse-Produktionen „Human Nature“ (Debüt), „Vergiss mein nicht!“ (2004; mit Jim Carrrey + Kate Winslet, „Oscar“ an Charlie Kaufman für das „Beste Originaldrehbuch“) sowie „“Science of Sleep – Anleitung zum Träumen“ (2006). Zuletzt schuf er die Film-im-Film-Posse „Abgedreht“ (2008; mit Jack Black).
An dieser Big-Budget-Produktion (Herstellungskosten geschätzte 90 Millionen Dollar) murksen sie schon seit Jahren in Hollywood herum. Kevin Smith, der New Jersey-Filmer („Clerks – Die Ladenhüter“ & Co.), war mal ebenso im Gespräch wie der ausgestiegene Regisseur Stephen Chow. Auch Nicolas Cage wurde hierfür mal – als Bösewicht – gehandelt, lehnte aber ab.

So entstand dieses quirlige Tamtam, das nun sowohl „herkömmlich“ in der 2 D- wie auch in einer 3 D-Fassung herauskommt. Um es gleich zu sagen – 3 D ist hier genauso überflüssig wie in so vielen dementsprechend „aufgepeppten“ US-Produktionen. Die paar läppischen „Mätzchen“ bedurften nicht der (einnahmeträchtigen) Zusatzbrille. Die Figur der „Grünen Hornisse“ entstammt einer amerikanischen Radioserie aus den 1930er Jahren. Dann gab es dazu später die obligatorischen Comic-Hefte, und in den 1960er Ami-Jahren folgte eine TV-Serie, mit immerhin Bruce Lee als Assi des Titelhelden. Der damals wie ein Abklatsch und dümmlicher Mitmach-Bubi von Comic-Heros wie „Batman“ und „Superman“ wirkte.

Heute nun ist Britt Reid (Hollywoods derzeitiger Dauer-Blödian: SETH ROGEN) ein dauerpubertärer Vollidiot. Kann machen und Party-tun was er will, denn er ist als Sohn des prominentesten und mächtigsten Zeitungsverlegers von Los Angeles, James Reid (glatt unterfordert: TOM WILKINSON), aus reichem Daddy-Hause. Der Witwer hat seinen Nachwuchs nicht im Griff, denn der läuft planlos-blöd wie hirnlos durchs Sauf- und Rausch-Leben. Bis „der Alte“ mysteriös stirbt und ER eigentlich Verantwortung übernehmen könnte. Doch stattdessen sucht er „den neuen Kitzel“, gemeinsam mit seinem China-Kumpel und brillanten Technik-Freak-Erfinder Kato (das taiwanesische Pop-Idol JAY CHOU, auch nicht doll „inspirierend“). (Da war BURT KWOUK als KATO, der Haus-Fighter von „Inspektor Peter Sellers-Clouseau“ in den „Rosaroten Panther“-Movies, schon weitaus erfrischender, ironischer, lakonischer).

Öffentliche Aufmerksamkeit erregen, lautet das künftige Arbeits- bzw. Auftritts-Motto von Britt & Kato. Möglichst viele Bösewichte der Großstadt „putt“, also platt machen. Mit ihrer wirkungsvollen Schieß-und-Bumm-Festungs-Mechanik, sprich „The Black Beauty“, einem unzerstörbaren wie schussstarken schwarzen Auto mit Raketen-Ausstattung. Sowie mit Katos schlagkräftigen, blitzschnellen Karate-Kung Fu-Faust-Argumenten. Und dennoch irgendwie „als Auch-Schurken“ in den medialen Schlagzeilen bleiben. Damit niemand sie erkennt, setzen sie sich nächtens eine Pappbrille auf, und ab geht die Chose. Motto: „Böse klatschen“. Was natürlich gigantische Titelgeschichten im eigenen Blatt (angeordnet) zur Folge hat und „richtige Bösewichte“ wie Benjamin Chudnofsky („Oscar“-Basterd CHRISTOPH WALTZ als neurotischer Russen-Mafiosi; na ja) auf den Plan ruft. Jetzt wird´s ernst. Für die beiden Amateur-Helden.

Im wahrsten Sinne. Denn der Humor bleibt hier auf der läppischen Strecke. Es wird zwar viel herumgealbert, aber dies keineswegs lustig. Ganz im Gegenteil „The Green Hornet“ ist eine dümmliche, gänzlich unwitzige Krach-und-Bumm-Chose. In der dann auch Blondchen CAMERON DIAZ (in einer völlig überflüssigen Rolle) als angebliche Journalistin-Sekretärin den bekloppten Helden Britt geil macht. DEN interpretiert Hollywoods Dick-Doofer vom Dienst und Co-Drehbuch-Autor SETH ROGEN („Beim ersten Mal“; „Superbad“) infantil, plump, völlig reizlos, also total langweilig. DER geht einem total „auf den Wecker“. Quatscht nur dummes Zeugs und nervt. Denkt und handelt wie ein Volltrottel vom Dumm-Bazi. Hat dabei natürlich meistens „Erfolg“. Banal – egal.
Wie der gesamte Film. Der nur in den letzten 20 Minuten richtig explodierend aufwacht und eine exzellente, voll-dröhnende Choreographie der Zerstörung und Verwüstung abliefert. Ist hierbei ganz ordentlich anzuschauen. Vermag aber den Gesamteindruck von beliebigem, vermasseltem 08/15-Kasperle-Cartoon nicht verbessern. „The Green Hornet“ ist ein aufgeplustertes Unterhaltungs-Debakel.

P.S.: Und „unser“ Christoph? CHRISTOPH WALTZ? Der (beim Dreh) 53–jährige bemüht sich einmal mehr in Persona diabolischer Großschurke, verpufft aber zu einer kurzen, „ulkigen“ Nebenfigur mit Charme-Neurotik; hat das Pech, dass der Regisseur (viel) zu wenig mit ihm und „seinem Russen“ anzufangen weiß. Hat sich zudem aber auch „merkwürdig“ österreichisch-russisch synchronisiert, hört sich in der deutschen Fassung etwas atonal an. Was aber auch bei diesem Doof-Film letztlich völlig wurscht ist (= 2 PÖNIs).

 

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