Gefährliche Liebschaften Kritik

GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN“ von Stephen Frears (USA/GB 1988; 119 Minuten; Start D: 13.04.1989). In dem Berlinale-Eröffnungsfilm (1989) geht es um ganz feine und sehr gemeine Leute.

“Gefährliche Liebschaften“ ist ein klassischer Stoff, der am Vorabend der französischen Revolution angesiedelt ist.
Wo sich ein Paar aus der Oberschicht die Langeweile mit besonders heimtückischen Methoden und Spielchen vertreibt. Beider Spaß und Ziel ist es, Menschen und Gefühle zu dirigieren, zu manipulieren, um möglichst “Unschuldige“ “schuldig“ werden zu lassen. Sex und Crime im Renaissance-Zeitalter. Der neueste Plan zielt auf eine gut verheiratete Madame. Die wird unter Aufbietung aller Kräfte und Verführungskünste angemacht, erobert und dann fallengelassen. Doch die scheinbar kontrollierten Gefühle geraten nach und nach bei allen Beteiligten außer Kontrolle und führen schließlich zu einem tragischen Ausgang.

“Gefährliche Liebschaften“ ist die erste Amerika-Arbeit des britischen Regisseurs und Gesellschaftsanklägers Stephen Frears.
Der wurde mit Filmen wie “Mein wunderbarer Waschsalon“ oder “Sammy und Rosie tun es“ weltweit bekannt. Sein neuester Streich ist eine wunderbar unanständige, feine Kostüm-Komödie um übles aristokratisches Scharmützel. Zum einen als pointierte Klassen-Anklage, zum anderen als exzellentes Schauspieler- Kintopp.

GLENN CLOSE, die ja schon in “Eine verhängnisvolle Affäre“ so herrlich ekelhaft war, ist auch hier eine vorzügliche Intrigantin. Ihre Partner JOHN MALKOVICH und MICHELLE PFEIFFER sind überzeugende Stichwortgeber für ihr hundsgemeines Tun. “Gefährliche Liebschaften“ ist ein genussvoll zelebriertes Drama um alle Formen von Gefühlen, bei dem man am besten keinen Süßwein trinken sollte. Der würde sofort ganz bitter und sauer aufstoßen…(= 5 PÖNIS).

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