Full Metall Village Kritik

FULL METALL VILLAGE“ von Sung-Hyung Cho (D2006; 90 Minuten; Start D: 19.04.2007); eine seit 17 Jahren in Deutschland lebenden Südkoreanerin . Die mit ihrem Dokumentarfilm in diesem Jahr den MAX-OPHÜLS-PREIS gewonnen hat (in der 28jährigen Geschichte dieses renommierten Festivals war es das erste Mal, dass ein Dokumentarfilm mit dem 1. Preis bedacht wurde). Originelles Thema: Das Porträt der Gemeinde WACKEN in Schleswig-Holstein/in der Nähe von Itzehoe.

In dem 1800-Seelen-Dorf beobachtet sie, wie sich die bäuerliche Bevölkerung alljährlich zum 3tägigen HEAVY-METAL-Open-Air-Fest vorbereitet. „Wacken Open Air“ bzw. „W:O:A:“ lockt jedes Jahr zehntausende Fans aus aller Welt an. Seit 1990 gibt es das Fest, und seitdem herrscht hier, in dem sonst so beschaulichen Ort, für kurze Zeit der Ausnahmezustand. Dank ihrer scheinbaren Naivität, die sich den Blick der Fremden im positiven Sinne bewahrt hat, und ihrer ruhigen, unbefangenen Herangehensweise gelingen der 40jährigen Filmemacherin – die an der UNI Marburg Kunstgeschichte, Medienwissenschaften + Philosophie studierte – wunderbare Beobachtungen und intensive Gespräche mit einigen Dorfbewohnern. Denn diese gehen sehr aufgeschlossen und mit trocken-lakonischem Humor „auf die Fremden“ zu und wissen „ebenso“ über sich und ihr Dorf-Leben zu erzählen.

Fazit: Diese „naive“ Begegnung zweier völlig unterschiedlicher Kulturen unaufdringlich-„echt“ wie kurzweilig-unterhaltsam vorzuführen, ist jedenfalls ebenso liebevoll-überzeugend wie spaßig-munter-geglückt: Selten gab es in einem Dokumentarfilm so viel zu schmunzeln/zu lachen. Ein Prima-„Heimat“film (= 4 PÖNIs).

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