FREIBAD

PÖNIs: (3/5)

„FREIBAD“ Von Doris Dörrie (Co-B + R; D 2021; Co-B: Karin Kaci; Madeleine Fricke; K: Hanno Lentz; M: Anna Lühlein; 102 Minuten; deutscher Kino-Start: 1.9.2022);

BAD-PROBLEME. Titel = „FREIBAD“ von Doris Dörrie (Co-B + R; D 2021; Co-B: Karin Kaci; Madeleine Fricke; K: Hanno Lentz; M: Anna Kühlein; 102 Minuten; deutscher Kino-Start: 1.9.2022). Das Personal-hier detailliert aufzuforsten, will ich den Zuschauern detailliert überlassen. Nur so viel – solch ein Freibad existiert. Im Raum München. Wo es ein nur für Frauen zugelassenes Freibad gibt. Also: das Thema, klar: Wie „benehmen“ sich Mädels dort. Anders als die sowieso schon dort „als schlicht“ geouteten Männer? Schau’n wir mal. Wir notieren: Es ist Sommer. Und sehr heiß in diesem einzigen Frauenfreibad. Dort badet Frau oben ohne, im Bikini, Badeanzug oder Burkini. Jede folgt dabei anderen Regeln. Was für „Aufstände“ sorgt. Bedeutet – dieses unterschiedliche Verhalten führt immer wieder zu Reibereien. Weil die überforderte Bademeisterin „die Unruhen“ nicht im Griff hat. Als dann auch noch eine Gruppe vollständig verhüllter Frauen – alles saudische Schweizerinnen – das Frauenbad begeistert für sich entdeckt, fliegen buchstäblich die Fetzen: Wem gehört eigentlich das Bad und wer bestimmt hier die Regeln? Und, ach so ja, wann ist denn überhaupt eine Frau eine Frau? Die Bademeisterin ist entnervt. Als dann aber als Nachfolge ausgerechnet ein (junger) Mann als Bademeister auftaucht, eskaliert „diese Situation“ in eigenwillige wie überhitzte Richtungen.

Eine Komödie. Die mitunter ziemlich derb-geschnitzt tackert. Als wenn „Kerle“ pustern. Die in den vorderen Parts mit ANDREA SAWATZKI (als Eva), NILAM FAROOQ (als Yasemin) und SAMUEL SCHNEIDER (als Nils) besetzte Fragestellung mit Stichelei-Charme lautet boshaft: Wie dürfen Grillwürstchen gegrillt werden beziehungsweise – was vom Schwein kommt, ist doch kulturell an diesem Ort verpönt, oder? So was in der Art verkommt hier zur erregten Diskussion. Und überhaupt, wer darf sich wo auf dem Grün einfinden. Hinlegen. Oder gibt es Abos für bestimmte Plätze? Und so fort. Doris Dörrie, deren komischen 1985er-Film „Männer“ ich nie vergessen kann (s. Kino-KRITIK) und die mit „Kirschblüten – Hanami“ 2008 überraschte (s. Kino-KRITIK) entwirft ziemlich robust einen knallbunten Mikrokosmos unserer Frauengesellschaft und will dabei wissen, ob ihre „Amtskolleginnen“ wirklich so tolerant sind wie immer verkündet wird. Von wegen Freibad oder – siehe Atmosphäre dort (= 3 PÖNIs).

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