KOMM MIT MIR IN DAS CINEMA – DIE GREGORS

„KOMM MIT MIR IN DAS CINEMA – DIE GREGORS“ von Alice Agneskirchner (B + R; D 2021; K: Jan Kerhart; Ines Thomsen; Jacob Schlesinger; M: Max Knoth; 155 Minuten; deutscher Kino-Start: 1.9.2022);

CINEASTISCHE HELDEN. Titel = „KOMM MIT MIR IN DAS CINEMA – DIE GREGORS“ von Alice Agneskirchner (B + R; D 2021; K: Jan Kerhart; Ines Thomsen; Jacob Schlesinger; M: Max Knoth; 155 Minuten; deutscher Kino-Start: 1.9.2022). Dieser Dokumentarfilm verwebt die Lebensgeschichte der visionären Filmkuratoren ERIKA und ULRICH GREGOR mit den Filmen, die sie entdeckt und dem deutschen Publikum zugänglich gemacht haben. Eine Reise durch 70 Jahre Filmgeschichte.

Anlass: ULRICH GREGOR feiert am 18. September 2022 seinen 90. Geburtstag. 

Bereits in den 1950ern initiierten die Gregors den Diskurs über Film im Nachkriegsdeutschland und bereichern seitdem die deutsche Filmkultur mit ihrer Arbeit maßgeblich. 1963 gründeten die beiden die FREUNDE DER DEUTSCHEN KINEMATHEK und 1970 das Berliner Kino Arsenal. Inmitten einer kulturpolitischen Krise trugen sie 1971 mit der Erweiterung der Berlinale um die neue Sektion des „INTERNATIONALEN FORUMS DES JUNGEN FILMS“ entscheidend zum Fortbestand des Festivals bei.

Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos. Getreu dieser Devise sind Erika und Ulrich Gregor seit 1957 überall auf der Welt unterwegs gewesen, um ungewöhnliche Filme zu finden und nach Berlin zu holen. In einer assoziativen Montage verbinden sich Filmgeschichte, bundesdeutsche und Berliner Zeitgeschichte mit dem heutigen Leben der Gregors, flankiert von den Aussagen vieler Wegbegleiter. Filmemacher/Innen wie Helke Sander, Jutta Brückner, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Michael Verhoeven, Edgar Reitz, Alexander Kluge und Volker Schlöndorff erzählen von dem Einfluss, den die Gregors auf sie persönlich hatten und zeichnen so ein lebhaftes Bild der Filmkultur von den 60er- und 70er-Jahren und dem Neuen Deutschen Film bis hin zu internationalen Independent-Klassikern. Archivmaterial und Filmausschnitte aus 40 Filmen wie „Shoa“ von Claude Lanzmann; „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ von Aki Kaurismäki; „Rote Sonne“ von Rudolf Thome oder „Hungerjahre“ von Jutta Brückner bilden einen weiten Rahmen, in dessen Zentrum Erika und Ulrich Gregor stehen. Mit ihnen, die seit mehr als 60 Jahren verheiratet sind und immer noch jeden Tag zusammenarbeiten, verbindet sich das Motto von Bertolt Brecht: „Wer noch lebt, sage nicht niemals“ (= 5 PÖNIs).

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