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Es ist die ewige Geschichte im Leben der Menschen: Wie wäre es gekommen, wenn du in dieser einen Minute / Sekunde nicht unaufmerksam gewesen wärst, sondern hellwach. Gedanklich völlig klar. Dann wäre dieser verhängnisvolle Autounfall nicht passiert, der Junge auf dem Fahrrad wäre nicht schwer verletzt worden und es gäbe nicht diesen extrem vielen Nerven-Stress für sämtliche Beteiligte: „FELONY“ von Matthew Saville (Australien 2013; B: Joel Edgerton / auch Co-Produzent; K: Mark Wareham; M: Bryony Marks; 94 Minuten; Heimkino-Veröffentlichung: 10.07.2015). Deutsche Uraufführung gleich fürs Heimkino. Musste das Wörterbuch benutzen: FELONY = Straftat. Verbrechen. Sydney. Malcolm, genannt Mal Toohey (JOEL EDGERTON, auch Drehbuch-Autor und Co-Produzent) ist ein dekorierter Polizist. Gerade war bei einem Einsatz sein Leben in Gefahr. Nur die Schutzweste bewahrte ihn vor Schlimmeren. Die Feier unter den Kollegen, der Nachhause-Weg. Obwohl er Alkohol getrunken hat, fährt Mal mit dem Auto nach Hause. Eine Sekunde Unachtsamkeit und schon ist es passiert. Er erwischt einen Jungen auf einem Fahrrad. Krankenwagen, Polizei, das amtliche Prozedere. Als Carl auftaucht, ein älterer Kollege (TOM WILKINSON), bringt der ihn dazu, eine Falschaussage zu protokollieren. Um Mal, den Familienvater mit Ehefrau und zwei Kindern, Scherereien zu ersparen. Beruflich wie privat. Doch Carls Partner, der junge, ehrgeizige Jim Mellic (JAI COURTNEY), ist misstrauisch. Stellt eigene Recherchen an. Und gerät dabei emotional „in Schieflage“, als er sich in die Mutter des verunfallten Fahrradjungen „verguckt“. Drei glorreiche Halunken. Auf einem Kreuzzug. In einer dichten, präzise entwickelten Geschichte. Polizeiarbeit. Belastend wie die Nerven strapazierend. Mal ist eine ehrliche Haut, den sein vertuschtes Vergehen immens belastet. Gewissensbisse. Doch Carl setzt ihn unter Druck, weist immer wieder darauf hin, was es für Belastungs-Folgen für alle hat, wenn er die Wahrheit melden würde. Ein seelischer Teufelskreis. Mit dann verstörender Lösung. In einem mitreißenden Psycho-Thriller. Mit handfester Worte-Spannung. Der eigentliche Sinn ergibt sich durch Kommunikation: Gedanken, Sätze, Körpersprache wie Blicke, Gesten, Bewegungen…. bauen den spannenden Handlungsrahmen auf. Weil die drei Hauptbeteiligten von drei exquisiten Schauspielern dargestellt werden: Ein Dream-Team in Sachen Qualitätsüberzeugung: Joel Edgerton lässt seinen Mal mit „Arschkarte“ keine Nervenruhe. TOM WILKINSON („Michael Clayton“, zuletzt als Präsident Johnson in „Selma“ überragend) zählt sowieso seit vielen Jahren zu den großartigsten Leinwand-Mimen überhaupt (sieht man im Kino-Moment als Mitmacher beim Vince Vaughn-Flopp-Mist „Big Business – Außer Spesen nichts gewesen“ mal ab). Jai Courtney, Australier des Jahrgangs 1986, zieht derzeit als Kyle Reese im 5. „Terminator“-Film („Genisys“) viele Blicke auf sich und macht hier als gefährlich-coole Schnüffler-Socke gute Reiz-Figur. Der nach „Noise“ (2007) zweite Spielfilm des australischen Film- und Fernsehregisseurs MATTHEW SAVILLE ist derzeit ein Heimkino-Spitzen-Spannungs-Knüller. Anbieter: „Universum Film“ |
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