FAST & FURIOUS 7

„FAST & FURIOUS 7“ von James Wan (USA 2013/2014; B: Chris Morgan; K: Marc Spicer, Stephen F. Windon; M: Brian Tyler; 141 Minuten; deutscher Kino-Start: 02.04.2015); der siebente ist mein erster. Warum? Ist halt so. Manchmal befinden sich Interesse/Neugier und Lust-wie Zeit-Fenster im Pari-Pari-Zustand. Des Kritikers. Im langen Pari-Pari-Zustand. Habe jetzt die Konsequenzen gezogen und mir die Nr. 7 dieser unendlichen Erfolgsreihe angeschaut. Früh um 10 Uhr, in der Pressevorführung, einen Tag vor der offiziellen Kino-Premiere am 1. April 2015.

Vorher: sechs Kinofilme und zwei Kurzfilme. Seit 2001. Gesamt-Produktionskosten für die Spielfilme: 569 Millionen Dollar. Gesamt-Einnahme weltweit – insgesamt: rund 2,4 Milliarden Dollar. Deshalb Budget von Nr. 7: geschätzte 250 Millionen Dollar. Habe mich hier „reinfallen“ lassen. Kenne ja Vorgeschichten und Ensemble-Typen nicht. Habe den Kopf sich ausruhen lassen und diese unglaubliche Brachial-Kost WIRKEN lassen.

Story: na-und-lächerlich. Über die Logik-Löcher von hier bis zum Mars brauchen wir gar nicht reden. Besessene gegen Bekloppte. Kerle geben Gas. Die rumlaufenden Mädels sind sexy. Basta. Zwei allerdings dürfen dann auch schon mal richtig fighten. Ist aber alles völlig unwichtig. Überraschend nur, dass JASON STATHAM („The Transporter“), 47, der sich sonst für die Guten zünftig kloppt, hier den Miesmacher mimt. Den oberunantastbaren Schurken. Dem nicht beizukommen ist. Ihm gegenüber: der darstellerisch eher unterernährte VIN DIESEL („Riddick“), 47, ein Chuck Norris mit Viel-Mehr-Muckis. Zum Schluss tun sie sich verhauen. Mit Überlebensgarantie, Nr. 8 ist schließlich in Planung.

Diese begeisternde Choreographie der Stunts. Tricks. Action. Phänomenal. Grandios. Überwältigend. Riesig. Gewaltig. Beeindruckend. Verblüffend. Sagenhaft. Absolute Spitzentänze der Rasanz, der erstklassigen Verblüffung, der wunderbar irrsinnigen Übertreibung. Was hier einfallsreich und auch lange Zeit abgezogen wird, ist der totale Wahnsinn. Von wegen: Was-Mann-mit beziehungsweise im-Auto so alles zu veranstalten vermag. Und das Mädel MICHELLE RODRÍGUEZ als Stammpersonal Letty Ortiz auch. Irre. WIE DIE DAS HINGEKRIEGT HABEN. Mit nur lockeren Schrammen. Wenn überhaupt. Einmal die Muskeln durchgeschüttelt, es knackt zünftig, und weiter geht die heiße PS-Party. Ehrlich: nur geil. In dieser filmischen Perfektions-Fopperei. 007 muss sich für den kommenden Winter für „Spectre“ (05.11.2015) viel einfallen lassen. Um mitzuhalten. Mit diesem wahnsinnigen Action-Tempo. HIER. Motto: wenn Autos Hubschrauber zünftig fliegend attackieren. (Wie 2007 Bruce „John McClane“ Willis in „Stirb langsam 4.0“, nur jetzt noch viele Action-Zähne schärfer !!!!). Oder wenn Vin Diesel als Dominic Toretto im Super-Car durch drei Hochhaus-Türme in Abu Dhabi hetzt. Und fetzt. WAUUU! Oder wenn sich aus einem Flugzeug Autos – plus Fahrer – auf die Erde stürzen. Heilige Action-Scheiße. Wie geht DAS DENN??? Einfach geilomat.

Wer macht sonst noch Bekanntes mit? Muskelprotz DWAYNE JOHNSON als Testosteron-Hero („Papa geht arbeiten“) und die gute alte „Klapperschlange“ KURT RUSSELL, 63, der hinter der Front die Fäden zieht. (Und wohl in Nr. 8 wiederkommen darf.)

Sowie, natürlich, PAUL WALKER. Der in der Rolle des Brian O’Conner zum Stammpersonal gehörte. Am 30. November 2013 verunglückte Paul Walker mit dem befreundeten Automobilrennfahrer Roger Rodas tödlich bei einem Autounfall in Los Angeles. Der Dreh wurde daraufhin unterbrochen und am 1. April 2014 fortgesetzt. Für die restlichen Szenen mit Paul Walker wurde er von seinen beiden jüngeren Brüdern Caleb und Cody gedoubelt. „Fast & Furious 7“ ist Paul Walker gewidmet.

Der Regisseur: JAMES WAN. Geboren am 27. Februar in Kuching, Malaysia; aufgewachsen im australischen Perth. 2004 wurde die Genre-Welt auf ihn aufmerksam, als er – als Drehbuch-Autor und Regisseur – nach seinem Kurzfilm „Saw“ den superben Horror-Leinwand-Hit „SAW“ erfolgreich unter die Leute brachte. Der dann sechs Fortsetzungen nach sich zog. Zuletzt schuf er, 2012, „Conjuring – Die Heimsuchung“ (mit Patrick Wilson und Vera Farmiga in den Hauptrollen) und war auch damit erfolgreich. Mit dem 7. Adrenalin-Streich von „Schnell und Gefährlich“ hat er für die Kino-Kirmes-Marke ACTION neue Maßstäbe gesetzt. Der Rest ist Papperlapapp (= 4 PÖNIs).

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