Familienfest und andere Schwierigkeiten Kritik

FAMILIENFEST UND ANDERE SCHWIERIGKEITEN“ von Jodie Foster (USA 1995; B: Chris Radant, W.D. Richter; K: Lajos Koltai; M: Mark Isham; 103 Minuten; Start D: 22.02.1996).

Nach ihrem großartigen 1991er Debüt-Film „Das Wunderkind Tate“ liefert Hollywood-Star JODIE FOSTER – als Mit-Produzentin und Regisseurin – ihren zweiten eigenen Spielfilm ab. Originaltitel: „Home for the Holidays“; der deutsche Titel bringt es gleich auf den Themen-Punkt. Marke: Eine an sich normale Familie flippt aus. Die seit dem Erfolgsstreifen „Das Piano“ (1993) hochgeschätzte HOLLY HUNTER spielt eine Kunst-Restauratorin aus Chicago. Claudia Larson. Ihres Zeichens auch: alleinerziehende Mutter.

Claudia verliert nicht nur ihren Job, sondern erfährt zeitgleich, dass sich ihre 16jährige Tochter Kitt (CLAIRE DANES) entjungfern lassen möchte. Außerdem, und dies bringt Claudia nun endgültig aus der Fassung, „muss“ sie zu Thanksgiving zu ihrer Familie nach Baltimore. Und dort präsentieren sie sich nun: die egozentrischen, senilen, schwulen, auf Mitleid setzenden, neurotischen Angehörigen. In denen man namhafte Hollywood-Akteure wie Robert Downey Jr., Anne Bancroft, Charles Durning, Dylan McDermott, Geraldine Chaplin und Steve Guttenberg entdeckt. Sie alle mimen – mehr oder weniger – interessante Normal-Verrückte. Vertraute. Wie wir sie kennen. Mal mehr, mal weniger; mal so oder mal so.

Jodie Foster hat einen Blick für kleine, verräterische und gescheite körpersprachliche Details. Beabsichtigt offensichtlich, sich in Komik & Analyse an Pointen-Vorbilder wie Woody Allen und Robert Altman zu nähern, kommt aber über ein „freundliches“ Statement und kauziges Panoptikum nicht hinaus. Ein Streifen Marke: kein großer Wurf (= 3 PÖNIs).

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