PÖNIs: (4/5)
Stand-Up-Comedian Max Bernal (BOBBY CANNAVALE) hat gerade nicht viel zu lachen. Geschweige denn: zum Jubeln. Die Karriere wackelt mit wütendem Krisencharme. Seine Frau Jenna (ROSE BYRNE) hat ihn verlassen und den gemeinsamen Sohn EZRA, der Merkmale des Asperger-Syndroms trägt, gleich mitgenommen. Jetzt lebt der Mitvierziger wieder bei seinem exzentrischen Vater Stan (ROBERT DE NIRO). Als Ezra von der Schule fliegt und Mutter Jenna der Meinung ist, dass ihr Sohn in einer Förderschule besser aufgehoben wäre, sieht Max nur einen Ausweg: Er entführt Ezra kurzerhand auf einen Roadtrip quer durch die USA, bei dem sie die beiden neu entdecken. Kennenlernen. Denn der Junge hat nicht nur Angst vor Bananen und ein Gedächtnis wie Rain Man, in ihm steckt auch – der Apfel fällt nicht weit vom Pferd – ein ungeahntes Comedy-Talent.
Sensibel, warmherzig, weise „berichtet“ das Drama von der bedingungslosen Liebe eines Vaters zu seinem Sohn und von den robusten Herausforderungen, seelisch wie intellektuell, anders zu sein. Allen voran begeistert eben jener „aufmüpfige“ Junge. Mit seinen epochalen Ausbrüchen. Als Ezra liefert der Newcomer William Fitzgerald eine mehr als beeindruckende Darstellung ab. Wie überhaupt das Ensemble angenehm „drückt“, wenn es darum geht, den seelischen Ballast zu erklären. Voranzubringen. Hauptakteur BOBBY CANNAVALE vermag als überforderter, „unruhiger“ Vater Max zu überzeugen, während die dritte Generation kongenial von Hollywood-Legende ROBERT DE NIRO interpretiert wird, der ebenfalls einen Sohn im Autismus-Spektrum hat. Und mit Stars wie Whoopi Goldberg, Vera Farmiga und Entertainer Jimmy Kimmel tauchen namhafte Player in Nebenparts auf.
Gelungen. „EZRA“ oder – wenn Kino ein enorm empathisches Pfund anbietet (= 4 PÖNIs).