EUFORIA

PÖNIs: (1/5)

„EUFORIA“ von Valeria Golino (Co-B + R; Italien 2018; Co-B: Francesca Marciano, Valia Santella; K: Gergely Pohárnok; M: Nicola Tescari; 115 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.02.2020); in dem betörenden Frauen-Film „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ spielte Valeria Golino neulich die Auftrag gebende Herzogin. Aber die Neapolitanerin ist auch als Regisseurin tätig. Nach dem Drama „Miele“ von 2013, das hierzulande nicht vorgestellt wurde, schuf sie vor drei Jahren dieses Intim-Porträt über zwei Brüder. Die unterschiedlicher nicht sein können. Während der schwule Enddreißiger Matteo (RICCARDO SCAMARCIO) in seinem schmucken Eigenheim mitten in Rom gerne und oft die Party-Sau ‘raushängen lässt, lebt sein älterer Bruder Ettore (VALERIO MASTANDREA) immer noch im kleinen Heimatdorf, wo er unbefriedigt als Lehrer tätig ist. Sich mit latenten Versagensängsten plagt. Die ungleichen Brüder haben sich jahrelang nicht mehr gesehen. Als Ettore erkrankt, aber von der Schwere seiner Krebsdiagnose nichts weiß, holt ihn Matteo in die Hauptstadt. Wo der Kulturschock für Ettore immens ist. Und schwelende Konflikte über Auffassungen von Lebensentwürfen an der Tagesordnung sind. Und dann ist irgendwann auch die Rede von einer harmlosen Zyste nicht mehr aufrechtzuerhalten.

Wehmut, verbunden mit konfuser Empathie. Zwei Brüder aus verschiedenen Gesellschaftsklassen. Will Matteo sich dafür „abarbeiten“, dass es ihm besser ergangen ist im Leben? Und warum diese konfuse Sperrigkeit von Ettore? Der eigentlich die Großzügigkeit seines Bruders gar nicht „empfangen“ will? Und überhaupt – warum sollen mich diese Personen interessieren? Bei diesem vielen trüben wie bedeutungsschwangeren Durcheinander hier? Mit wenig glaubhaftem Personal und viele Klischees bedienenden Geschehnissen? „Euforia“, der Film, ist uninteressant (= 1 PÖNI).

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