EINE VERHÄNGNISVOLLE AFFÄRE

EINE VERHÄNGNISVOLLE AFFÄRE“ von Adrian Lyne (USA 1987; 119 Minuten; Start D: 04.02.1988).

Wie immer, wenn in Amerika ein Film in vier Monaten 140 Millionen Dollar eingespielt hat, zeigt sich auch die hiesige Medienlandschaft einigermaßen aufgeschreckt und manchmal auch hysterisch. Dabei ist der Streifen “Fatal Attraction“, der bei uns “Eine verhängnisvolle Affäre“ heißt, die ganze Aufregung nicht wert.
Zur Story.

Der Ehemann einer ganz lieben, sympathischen amerikanischen Familie, mit Hund, Kind und Kegel, geht mal an einem Wochenende “fremd“. Seine Auserwählte ist eine berufliche Kollegin, ein emanzipiertes Karriere-Weib, so scheint es wenigstens, ein selbstbewußte Frau, die ihn in ihr Bett lockt. Was für ihn nur eine momentane Alltagsablenkung bedeutet, ist für sie “danach“ mehr. Sie will ihn weiter als Liebhaber behalten. Er dagegen, mit dem Aufstieg in hohe Anwaltshöhen liebäugelnd, mochte nicht mehr behelligt werden. Sie wird schwanger, verliert durch ihre nervigen Nachstellungen mehr und mehr die Beherrschung. Als sich aber dann die immer mehr ausrastende Rivalin ans Geheiligte macht, die Familie und ihre unerschütterliche Bindung, wird das Ganze zu einem – allerdings plump gemachten – Psycho-Thriller. Bei dem die Ehefrau tatkräftig eingreift.

“Eine verhängnisvolle Affäre“ ist eine Unterhaltung so richtig für den Zeitgeist. Die Aids-Werbung fällt einem unweigerlich ein. Geh am liebsten nicht fremd, bleib immer treu und redlich, dann kann eigentlich nicht viel passieren. Tust du es aber doch mal, dann Gnade dir Gott. Oder eben solch eine Furie von Miststück-Weib. Dazu kommt die Machart. Vieles ist hier vorhersehbar, also dann spannungslos. Vom ehemaligen Werbefilmer Adrian Lyne – Regisseur von Hits wie “Flashdance“ und “9 1/2 Wochen“ – ist vieles bildlich wenig originell aufbereitet worden. Während die Schauspieler, bis auf die hervorragend-eklige Glenn Close, routiniert auftreten.

“Eine verhängnisvolle Affäre“ ist ein frauenfeindlicher Klischee-Thriller, bei dem moderne Hexenverfolgung angesagt ist. Und mit der Moral ein übles Spiel getrieben wird (= 1 PÖNI).

 

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