|
„EINE UNWÜRDIGE FRAU“ von Peter Hall (GB 1989; 103 Minuten; Videoveröffentlichung: nicht bekannt) Peter Hall’s Film „Eine unwürdige Frau“ ist still und unspektakulär. Der englische Film heißt im Original „She’s been away“, also einfach: Sie war fort. „Sie“, das ist Lillian. Und Lillian, gespielt von Peggy Ashcroft, war ziemlich lange fort. Ganze 60 Jahre war sie in psychiatrischen Kliniken eingesperrt, weil sie als junges Mädchen durch Aggressivität auffiel. Nun werden die Kliniken nach und nach geschlossen. Lillian, mittlerweile eine alte Frau, muss in die Welt und will überhaupt nicht. Nahe Verwandte nehmen sie auf: Die Ambroses. Vater Ambrose ist Handeisbankier. Geraldine James, in der Rolle der Harriet Ambrose, ist Hausfrau, Mutter und zum zweiten Mal schwanger. Bleibt noch der 7jährige Ambrose, der ewig hungrig, altklug, aber manchmal pfiffiger als alle Erwachsenen zusammen ist. Eine ganz normale Familie, also. Mit Häuschen, schönen Kleidern und teurem Auto. Sie sind nicht glücklich aber zufrieden und leben in einer scheinbar heilen Welt. Der Film “ Eine unwürdige Frau“ wird im Verlauf immer spannender, weil die Situation, in der die Frauen sind, immer problematischer wird. Das der Film, trotz sozialkritischer Thematik so ungeheuer aufregend ist, liegt hauptsächlich an den Schauspielerinnen Peggy Ashcroft und Geraldine James. Sie übertreiben in ihrer Darstellung niemals. Nichts wirkt überzogen oder überdeutlich. Das ist umso erstaunlicher, weil die beiden Schauspielerinnen eigentlich vom Theater kommen. Überhaupt wirkt der ganze Film dem Thema angemessen. Niemand wird im Film be- oder verurteilt. „Eine unwürdige Frau“ von Peter Hall ist ein mitreißender Psycho Thriller mit überzeugender Besetzung Anbieter: „nicht bekannt“ |
||