„EINE INSEL NAMENS UDO“ von Markus Sehr (Co-B+R; D 2010; 80 Minuten; Start D: 16.06.2011); man möchte schreien vor Trauer und ein bisschen Wut: IHR KÖNNT ES NICHT. Ihr kriegt keine „richtige“ deutsche Leinwand-Komödie zustande. Ihr seid nicht gut genug. Beispiel – hier wieder. Da haben wir diesen netten Clown. Diesen urigen Anarcho-Clowndolli. Diesen Anti-Spaßmacher. Der immer Spaß macht(e) „auf mehr“. Der anders ist als andere, genannt Comedians. Der sich was traute, um die Leute anzumachen. Auf der Live-Bühne, im Fernsehen. Für mich ist dieser Berliner Neuköllner KURT KRÖMER, 36, ein Multi-Talent in der komischen Ulk-Tradition eines jungen Jerry Lewis-Solisten. Frech, unverschämt, immer drauflos. Was DER wie macht(e), besaß Anti-Luft und schräge Gegenlaune. Und viel originellen Sketch-Charme aus dem Bauch heraus. Egal wie, DER „fing“ einen. Kurt, der Neuköllner Blues Brother. Und jetzt DAS. Der erste Kinofilm. Mit Kurt als Udo. DER ist ein Unsichtbartyp. Also Fast-Unsichtbartyp. Lebt in einem Kaufhaus und fällt Niemandem auf. Wird übersehen. Von fast Allen. Kann sich also hier „frei“ bewegen. Tag und Nacht. Eine schöne (Hollywood-)Idee. Ist als Kaufhaus-Detektiv quasi unschlagbar. Nicht auszutricksen. Mit hoher Erfolgsquote. (Hier beginnt schon die Logik-Schwächung). Ist aber bisweilen auch „milde“. Gestimmt wie beseelt. Dann taucht FRAU auf. Jasmine (FRITZI HABERLANDT). Eine Kesse. DIE ihn sieht. Sehen kann. Die durchfahrende Hotelfachfrau und der „erhitzte“ Kurt. Nein Udo. Jetzt wird aus der erhofften Krömer-dynamischen Slapstick-Nummernrevue (mit Rollschuhfahren im nächtlichen Kaufhaus, wie einst bei Chaplin) die trübe Love-Kiste. Mit den üblichen doofen wie ungeschickten Klamottenbewegungen. Auch von ihrer Augen-Seite. Ich sehe den, den du nicht siehst…; und ehe sie und er DAS, also die seinigen „Macken“ und überhaupt, dann mitkriegen…, nö. Das doof unpointiert langweilig vor sich hin. „Eine Insel namens Udo“ ist ein Trockenfurz von flauem Kinofilm. Dabei ist Kurt Krömer in seinem Minimalismus bisweilen einfach doll. Gedanklich wie charakter-dran. Man ahnt, wenn er in die richtigen Regie-Hände fallen würde, bei „begabtem“ Drehbuch…, das könnte was prima Unterhaltungsdolles werden. Als das ewige Kind. Als Kauz zum Mögen. Mit viel einfallsreicher wie komischer Nonsens-Atmosphäre. SO aber geht dem gedämpften Jux bald schon die kurze Luft aus. Man krampft nur noch im Genre blass, unsinnig herum. Ohne Überraschungen, ohne „Saft“. Treu deutsch. Kreuzbrav. Wieder eine dieser teutonischen Bäh-Komödien. Biedermann Sehr als Co-Autor (gemeinsam mit Clemente Fernandez-Gil) und Spielleiter packt es nicht, traut sich nicht…“mehr“ zu denken, zu handeln, fühlen zu lassen. Ideen auszuspielen, ausreizen zu lassen. Im Sinne von – wehe wenn ER losgelassen… Mensch Kurt, versuch´s doch mal kino-alleine (= 2 PÖNIs). |
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