EIN GANZES LEBEN

PÖNIs: (2,5/5)

BITTER. VERBITTERT. BERGE-schön. Titel = „EIN GANZES LEBEN“ von Hans Steinbichler (D/Ö 2022; B: Ulrich Limmer; nach dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler/2014; K: Matthias Weber; M: Matthias Weber; 115 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.11.2023). Schon der Einstieg geht einen auf den wütenden Sack. Ein kleiner Waisen-Bub, Andreas Egger, wird – zu Anfang des 20. Jahrhunderts – bei einem Bauern in Südtirol untergebracht, der sich als Sadist erweist und den Jungen andauernd hart verprügelt. Für nichts und gar nichts. Wir befinden uns im Gegensatz. Inmitten eines Widerspruchs. Da mag der Bauer noch so viel zuschlagen, der Junge erträgt es. Nimmt dies als Gegeben hin. Wird von der alten Bäuerin Ahnl  (MARIANNE SÄGEBRECHT) umsorgt. Ackert brav und geduldig. Wird dabei älter. Haut ab, bleibt aber in der landschaftlichen Nähe. Lernt dort seine Frau Marie kennen (JULIA FRANZ RICHTER). Doch sein Glück ist begrenzt.  Einer neuen Liebe verweigert sich der ältere Egger (STEFAN GORSKI / AUGUST ZIRNER). Schreibt lieber weiter Briefe an seine tote Marie. Und arbeitet fleißig.

Was?: Ein Mensch wundert sich. Im Alter. Über solch ein Leben, das er gelebt hat. Das eigentlich zu oft zu falsch war. Ist halt aber so. Wenn sich die Tage, Wochen, Monate, Jahre „einfach so“ hinziehen. Mit viel Sturheit und vielen staunenden Gegebenheiten. Alles hier ist so trist. Minimalistisch. Furchtsam. Elendig. Bis auf die Natur. Die prachtvoll glänzt. Im Hintergrund. Bis auch sie zersetzt wird. Von wegen: Seilbahn. Motorgeratter. Industrie. Tourismus. Da kann die Musik noch so aufwallend rauschen. Irgendwie ist dies ein Heimatfilm alter Trocken-Prägung. Mit Passionsgeschmack. Habe ich ungern gesehen. (Werde den Roman demnächst nachlesen). Der Film wurde als einer von zwölf Bewerbern für den deutschen Beitrag für die „Oscar“-Verleihung 2024 für den „besten internationalen Film“ eingereicht. Aber nicht genommen (= 2 1/2 PÖNIs).

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