Eat A Bowl Of Tea Kinokritik

Der 1949 in Hongkong geborene amerikanische Filmemacher Wayne Wang wurde vor Jahren auch hierzulande mit seinem Debütfilm “Chan ist verschwunden“ bekannt. Der auf zahlreichen Festivals als ‘Geheimtip‘ gehandelte Streifen entstand 1982 für 22.000 Dollar in 16mm und Schwarz-Weiß. Seine nächsten beiden Filme, “Dim Sum“ und “Slam Dance“, wurden bislang bei uns noch nicht aufgeführt, dafür aber läuft diese Woche das neueste Werk von ihm
hier an: „EAT A BOWL OF TEA“ von Wayne Wang (USA 1989; 102 Minuten; Start D: 1990)

Das basiert auf einem Undergroundroman von Louis Chu und bedeutet soviel wie ‘Nimm‘ deine Medizin‘ oder frei übersetzt: ‘Halt Dich zurück‘. Wangs Filme drehen sich zuallererst um ein Thema: Integration von Ausländern in Amerika, Integration und Probleme von chinesischer Mentalität im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. “Eat A Bowl 0f Tea“ spielt 1949 in New Yorks Chinatown, wo alles drunter und drüber geht.

Jahrelang durften aufgrund der Einwanderungsbestimmungen die eingewanderten Männer ihre Frauen nicht nachholen, nun aber ist es endlich gestattet. Ben Loy, ein junger Mann, wird von seinem Vater nach China geschickt, um seine zukünftige Ehefrau abzuholen. Als das Paar nach New York zurückkehrt, ist der Start dank familiärer Unterstützung erfolgreich. Doch Ben sieht sich beruflich und privat unter Druck gesetzt. Er soll den alten Riten gehorchen, soll arbeiten und viele Kinder zeugen. Doch das klappt nicht, so dass das Ehepaar böse Probleme bekommt. „Eat A Bowl Of Tea“ ist prickelndes, informatives Kino. Ist Unterhaltung pur und sinnlich, erzählt Geschichte und Geschichten von der exotischen Basis, berichtet von den “anderen“ Amerikanern und ihren Sorgen und Nöten, ihrer Lebensweise.

Ein bemerkenswerter, ein schöner kleiner Film: “Eat A Bowl Of Tea“ von Wayne Wang (= 4 PÖNIs).

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