Du Elvis, ich Monroe Kinokritik

DU ELVIS, ICH MONROE“ von Lothar Lambert (B, D+R; D 1990; 70 Minuten; Start D: 1990)

Berlin-Kreuzberg, Hinterhofmilieu. Ein neuer Mieter ist ins Hinterhaus gezogen. Tarek, ein junger Araber. Tarek hat bald eine Affäre mit einer Mieterin, Fr. Korkmatz, einer Türkin. Die Beziehung kann aber nicht lange gutgehen, weil
sie keinen Mann, sondern einen Elvis will. Sie, dunkelhaarig, mit spärlichem Busen, den sie fortwährend in die Kamera hält, ist dafür bereit, aus sich eine Monroe zu zaubern. Später kommt noch die lesbische Karin dazu, die sich auch in Frau Korkmatz verliebt.

“Du Elvis, ich Monroe“ ist der neue schwarz/weiß Filme von Lothar Lambert. Er hat ihn allen unmöglichen Lieben dieser Welt gewidmet. Im Film spielen nur Laiendarsteller mit. Auf diese Art versucht Lambert seinem Film einen realistischen, einfachen Anstrich zu geben. Nichts soll glatt wirken. Dabei entwirft der Regisseur ein sehr klischeehaftes Bild von Kreuzberg. Im Hinterhaus, dem Ort der Handlung, wohnen eine Türkin, ein Araber, eine Hippie Oma, ein Schwuler und ein Schwarzer.

“Du Elvis, ich Monroe“ ist völlig überkandidelt. Der Regisseur verspinnt unnatürlich viele, herbeigezogene Probleme in seine Handlung. Das hat zur Folge, dass sich alle im Film immerzu lautstark streiten müssen. Wenn die Laiendarsteller sich nicht streiten, dann tratschen sie, erfinden Lieder oder man hört eine Collage aus Wortspielen.

“Du Elvis, ich Monroe“ ist ein exzentrischer Film ohne Absicht (= 1 PÖNI).

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