DREAM HORSE

PÖNIs: (4/5)

„DREAM HORSE“ von Euros Lyn (GB/USA 2019; B: Neil McKay; nach einer wahren Geschichte; K: Erik Wilson; M: Benjamin Woodgates; 114 Minuten; deutscher Kino-Start: 12.8.2021);

WOHLFÜHLFILM. Titel = „DREAM HORSE“. Von EURO LYN; GB/USA 2019; 113 Minuten. Manchmal gibt es sie, und sie sorgen für ein Lächeln: diese Filme, die einfach, aber angenehm-beharrlich fürs Gemüt zubereitet sind. Wie dieser kleine, feine Streifen. Der mit originellen Figuren, humorvollen Charakteren und liebevollen tierischen Motiven die Stimmung anheizt. „Nach einer wahren Begebenheit“, heißt es eingangs. Die in einem walisischen Dorf angesiedelt ist. Wo die meisten gerade so über die Runden kommen. Und wir uns auf Jan konzentrieren (TONI COLLETTE). Die tagsüber an der Kasse des Supermarkts sitzt und abends im Pub hinter der Theke aushilft. Irgendwie ist die Laune trostlos. Die Kinder sind aus dem Haus, Ehemann Brian (OWEN TEALE) schaut selten vom Fernseher auf. „Wenn ich morgens aufstehe, muss ich mich auf was freuen“, funktioniert bei Jan kaum. Lebensfreude sollte endlich mal wieder aufgetankt werden. Aber wie? Ihre Liebe zu Tieren, sie war schließlich mal Brieftaubensport-Siegerin, scheint auch vergangen. Doch ein Traum existiert, Jan will ein eigenes Rennpferd. Obwohl sie weder genügend finanzielle Mittel noch Erfahrung besitzt, gelingt es ihr, sowohl im Umfeld als auch in der Gemeinde, Leute dafür zu begeistern. Man gründet ein Syndikat und beginnt, sich aus der dörflichen Lethargie sensibel-energisch zu lösen. Und tatsächlich, das Fohlen Dream Alliance sorgt für sagenhafte wie originelle Euphorie. Motto: Der Stolz von Wales. Wenngleich…

„DREAM HORSE“ oder: Stimmung in Sachen Stolz, Gemeinschaft, Freundschaft, Solidarität, Glauben. Von wegen – originelle Figuren beginnen sich launig zu bewegen. Mit Optimismus wie auch mit privaten Tiefs, die man abzuarbeiten versteht. Hauptsache: Dieses phantastische Tier; dieses aufgewachte Umfeld. An der Seite von „Homeland“-Star DAMIEN LEWIS sorgt Publikumsstar TONI COLLETTE („Muriel’s Hochzeit“; „The Sixth Sense“; „About A Boy“; „Hereditary“) als leidenschaftliche Hobbyzüchterin für Endlich-Abwechslung („Mein ganzes Leben war ich nie selbst“). In dieser ebenso warmherzigen wie atmosphärischen Underdog-Komödie, deren Traum einem unscheinbaren Dorf Hoffnung schenkt. Die Geschichte basiert auf Erlebnissen der Waliserin Jan Vokes mit ihrem Pferd Dream Alliance. Es stimmt: Wenn Kleine sich daranmachen, Große herauszufordern, anzulaufen, so etwas kann immer mal wieder berührend filmisch funktionieren. Wie hier (= 4 PÖNIs).

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