DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 3: DIE GEHEIME WELT

„DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 3: DIE GEHEIME WELT“ von Dean DeBlois (B + R; nach der Kinderbuch-Reihe von Cressida Cowell; USA 2016-2018; K: Gil Zimmerman; M: John Powell; 104 Minuten; 3D; deutscher Kino-Start: 07.02.2019); zur Erinnerung: am 25. März 2010 erreichten uns die Drachen das erste Mal. „Drachenzähmen leicht gemacht“ (s. Kino-KRITIK) erzählte von der Freundschaft des Wikinger-Jungen Hicks mit dem Nachtschatten-Drachen „Ohnezahn“. Die Fortführung, „Drachenzähmen leicht gemacht 2“, am 24.07.2014 in die hiesigen Lichtspielhäuser gekommen, spielte fünf Jahre später und „liebkoste“ humorlos wie enttäuschend: Krieg (s. Kino-KRITIK). Jetzt folgt das Finale. Angesiedelt ein Jahr nach dem letzten Abenteuer 2.

Nach dem Tod des Wikinger-Anführer-Vaters ist sein verunsicherter Sohn Hicks (Originalstimme: Jay Baruchel; deutsche: Daniel Axt) der neue Sippen-Chef. Hicks besitzt ein (über-)großes Herz für Drachen und möchte am liebsten alle aus der Gefangenschaft der Drachen-feindlichen Menschen befreien, um sie bei sich, auf der Insel Berk, sicher unterzubringen. Wo das Zusammenleben dieser exotischen Tiere mit den herben Wikingern funktioniert. Doch dort leben inzwischen so viele dieser einzigartigen Wesen, dass dies zum räumlichen Problem wird. Denn natürlich lauert „der Feind“ in Gestalt des finsteren, bauernschlauen Drachenjägers und -Vernichters Grimmel (F. Murray Abraham / Lutz Riedel), dem diese friedliche Wikinger-Drachen-Koexistenz ein Dorn im Auge ist und der deshalb ständig Versuche startet, diese endgültig zu beenden. Aber dies ist nicht das einzige Problem, denn inzwischen muss Drachen-Kumpel Ohnezahn sich entscheiden, zwischen seinen zunehmenden Hormonwallungen und der Freundschaft zu seinem Freund Hicks. Will sagen – er hat sich unsterblich in ein hinreißendes Albino-Tagschatten-Drachenmädchen verliebt. Zudem muss sich nun auch Hicks als starker Wikinger-Entscheider beweisen/bewähren und ist über die „Hilfe“ des cleveren Wikinger-Mädchens Astrid (America Ferrera / Emilia Schüle) insgeheim erfreut. Und seine Gefühle „inspiriert“. Und da ist ja auch noch seine Mutter Valka (Cate Blanchett / Martina Hill), die ihren Sohn unterstützt wo es nur geht. Doch Hicks kann den Druck, ein starker, selbstbewusster Anführer seines Volks zu sein, noch nicht kanalisieren. Bewältigen.

Was haben wir also: Drachen-Rettungsaktionen; die actionreichen Konfrontationen mit einem üblen Schurken und seiner Armee; die übersprudelnden Pubertäts-Emotionen mit imponierendem, liebevollen (tänzerischem) Balzverhalten von sowohl Drache wie auch Mensch; sowie das „lustige“ Wikinger-Völkchen, das endlich das Leben in vollen Zügen genießen will als immer nur die stressige Hab-Acht-Stellung einnehmen zu müssen. Es geht also um: kriegerische Duelle; feurigen Liebestaumel; um das Lernen, sich zu emanzipieren; und vor allem auch, um sich von einem (sehr) guten, treuen Kumpel – Ohnezahn – verabschieden zu müssen, mit dem die Freundschaft so einzigartig seelentief-verbunden ist. Und, als ganz große letzte Herausforderung: Die Drachen endgültig aus dem Sichtfeld ihrer gierigen Nachsteller zu bekommen, sie künftig für Menschen „unsichtbar“ werden zu lassen. Sie in die „geheime Welt“ zu bringen.

Hehre Aufgaben für die Macher des Animationsstudios „DreamWorks“, die diesen Spaß zünftig und mit teilweise urigem Humor gelöst haben; mit sehr viel schmunzelndem Einfühlungsvermögen, niedlichen Typen und einem sagenhaften Detail-Spaß (siehe z.B. die Ausstattung der Wikinger). Während die weiße Tagschatten-Drachin mit dem überwältigendem (Verführerinnen-)Charme der engelsgleichen Roboter-Lady Eve aus dem bezaubernden Animationsklassiker „WALL-E“ (s. Kino-KRITIK) ausgestattet ist. Dafür werden Schwächen in der sich bisweilen dehnenden Handlung hingenommen: Dieser liebevolle Drachen-Endspurt kann sich sehen und vor allem ganz gut-fühlen lassen (= 3 1/2  PÖNIs).

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