DON’T BREATHE

„DON’T BREATHE“ von Fede Alvarez (Co-B + R; USA 2015; Co-B: Rodo Sayagues; K: Pedro Luque; M: Roque Banos; 89 Minuten; Start D: 08.09.2016); der am 9. Februar 1978 in Montevideo/Uruguay geborene Drehbuch-Autor und Regisseur FEDE ALVAREZ tauchte erstmals 2013 im Kino mit „The Evil Dead“ auf, einem Remake des Sam Raimi-Horror-Klassikers „Tanz der Teufel“. Jetzt hat er, als Zweit-Film, sein eigenes „Nerven-Ding“ geschaffen; als Co-Drehbuch-Autor und Regisseur. Mit enorm viel Spannung.

Irgendwo, Im tristen Detroit. Drei jugendliche Kleinkriminelle sind unterwegs. Zu einem letzten Coup. Rocky (JANE LEVY), Alex (DYLAN MINNETTE) und Money (DANIEL ZOVATTO) wollen von hier weg. Ins sonnige Kalifornien. Ein letztes Ding soll ihnen dazu verhelfen. Scheint auch „leichte Beute“ zu sein. In einer menschenleeren Gegend, inmitten lauter Abbruch-Häuser, wohnt ein alter blinder Mann. Kriegsveteran. Er soll im Besitz von viel Money sein. Entschädigungsdollar, die er für den Unfalltod seiner Tochter bekommen hat. Was also soll schon passieren? „Wenn wir das tun, müssen wir es nie wieder tun“, räumt Rocky Zweifel aus. Reine Klau-Routine.

Von wegen.

Als sie sich endlich im Haus befinden, startet der pure Grusel. Von wegen – der Alte, der sich nicht wehren kann. Der arme alte blinde Mann. Eine ganz einfache Klau-Sache. Von wegen… war einmal. Denn „der Gegner“ ist alles andere als wehrlos. Seinen großen, zähnefletschenden Hund haben sie zwar vorerst ausgeschaltet, betäubt, doch den blinden alten Mann (im Original mit prächtiger Kratz-Stimme: STEPHEN LANG) haben sie jetzt, buchstäblich „an der Backe“. Denn der besitzt nicht nur ein riesiges Waffen-Arsenal sowie weitere „interessante Gerätschaften“, sondern vermag auch „großräumig“ zu hören. Und zu riechen. Um sie aufzuspüren. Jedes Knarzen auf dem Holzparkett wird zu seinem Vorteil. Jeder Atemzug „baut“ ihn auf. In Sachen „Nahkampf“ befindet sich der alte Mann mehr und immer mehr im Vorteil.

Zudem: Inzwischen ist es völlig dunkel im Haus. Senior hat einen Kurzschluss ausgelöst. Also von wegen Überzahl, drei gegen einen. Umgekehrt wird ein Blut-Schuh draus. Wie der Titel schon sagt: Am besten – hört ab sofort auf zu atmen! Ihr-drei Amateur-Diebe! In meiner Festung habe immer noch ICH das Sagen. Macht Euch AUF WAS gefasst. So langsam kriegen sie mit, diesmal voll in die Einbruchs-Scheiße getreten zu sein. Überleben wird schwierig.

Diese vielen Kleinigkeiten des besseren Grusels. Jeder Flur, jede Tür, jedes Fenster bedeutet: Gefahr. Achtung: Hochspannung! Luftschächte als raffinierte Fallen. Und im „exklusiven“ Keller wartet die nächste schreckliche Entdeckung. Regisseur Fede Alvarez und die nicht immer Logik-vollen Motive. Und Wendungen. Man darf sich niemals sicher sein, ob nicht doch „etwas Anderes“ passiert als eigentlich nur möglich. In diesem schummrigen Ambiente. Wenn die Bässe wummern und die quietschenden Geigen für Gänsehaut-Laune sorgen.

Dieser dauerhafte Spannungszustand der Verunsicherung: „Don’t Breathe“ ist ein „Home Thriller“ der besten B-Güte. Marke: Einfach nur wirken lassen (= 4 PÖNIs).

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