DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME

PÖNIs: (4,5/5)

„DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME“ von Louis Leterrier (USA 2012; B: Boaz Yakin, Edward Ricourt, Ed Solomon; K: Larry Fong, Mitchell Amundsen; M: Brian Tyler; 116 Minuten; deutscher Kino-Start: 11.07.2013); so genannte Zauberkünstler und Filmemacher haben viel gemein: Sie sind professionelle Verarscher. Motto: Illusionen herstellen, alles ist Fake. Täuschung. Wenn das Herstellen von Fopperei durch Magie geglückt ist, ist die Unterhaltung immens. Da bedeuten viele Logik-Löcher kein Problem, das hip produzierte Entertainment powert alles unterhaltsam-prickelnd-verzaubernd zu.

So wie bei diesem Streifen, der mit einem Budget von rund 75 Millionen Dollar hergestellt wurde und weltweit etwa 352 Millionen Dollar einfuhr. Die meiste Kritik rümpfte zwar die Nase „über diesen Nonsens“, doch das Publikum war offensichtlich angetan. Zu Recht, meine ich, denn eine solch phantastisch-tänzerische Thriller-Show habe ich selten gesehen und vor allem: Schaue ich mir immer mal wieder gerne nächtens als filmischen Absacker an.

Vier Zauber-Köpfe. Individualisten, die sich eigentlich – als Berufskollegen – nicht groß riechen können: J. Daniel Atlas (JESSE EISENBERG); Henley Reeves (ISLA FISHER); Merritt McKinney (WOODY HARRELSON) und Jack Wilder (DAVE FRANCO). Ein Unbekannter holt sie zusammen, „trainiert“ sie für eine bestimmte Aufgabe. Ein Jahr später treten sie unter dem Namen „Die vier Reiter“ („The four Horsemen“) in Las Vegas mit einem gigantischen Programm der Unwahrscheinlichkeiten auf: Während der Show wird ganz offensichtlich von einem zufällig ausgewählten Zuschauer eine Bank in dem 8700 Kilometer entfernten Paris um drei Millionen Dollar beklaut, und die Beute rauscht schließlich in der Vegas-Arena übers Publikum nieder. Verblüffung, Begeisterung allerorten, nur die örtliche Polizei ist nicht amused. Haben aber keine Handhabe.

FBI-Ermittler (MARK RUFFALO), sowieso schon genervt durch seine „Assistentin“, der französischen Interpol-Agentin Alma Dray (MÉLANIE LAURENT/“Inglourious Basterds“), fühlt sich herausgefordert und heftet sich wütend an die Fersen „der Unfassbaren“, die sich erst gen New Orleans und dann – zum krönenden Abschluss – nach New York City bewegen. Dabei immer elegant-dreister auftreten. Wobei langsam durchsickert, auf wen sie es bei diesem professionellen öffentlichen Szenario eigentlich abgesehen haben. Allerdings: Wer oder was steckt hinter dieser angeblichen Geheimorganisation der Magier, genannt „Das Auge“? Wie hängt das alles und überhaupt zusammen?

Weitere hochkarätige Getäuschte bei diesem ebenso prächtig wummernden wie temporeichen Spannungsspiel: Arthur Tressler (MICHAEL CAINE), ein millionenschwerer Versicherungsmagnat, der die „apokalyptischen 4“ großzügig sponsert, und Thaddeus Bradley (MORGAN FREEMAN), ein ehemaliger Profi-Zauberer, der eine TV-Show moderiert, wo er die Tricks von Zauberer-Kollegen verrät. Enttarnt. Und diese Künstler dadurch lächerlich macht.

Bravourös, toll, spannend, faszinierend. Kamera-technisch mit permanent-wunderbar betäubenden Bildern, als wäre man Teilnehmer bei einem stimmungsvollen, ununterbrochenen hochprozentigen Suff-Gelage. „Now You See Me“ ist ein raffinierter Charme-SPASS-THRILLER mit extremem Vergnügungs-Potenzial. Bin selten so dauerhaft-effektiv unterhalten worden (= 4 ½ PÖNIs).

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