DIE THEORIE VON ALLEM

PÖNIs: (3,5/5)

Wahrscheinlichkeitsgeschwurbel. Titel = „DIE THEORIE VON ALLEM“ von Timm Kröger(Co-B + R; D/Ö/Schweiz 2022; Co-B: Roderick Warich; K: Roland Stuprich; M: Diego Ramos; 118 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.10.2023). Dieses Wort fällt irgendwann im Film. Wahrscheinlichkeitsgeschwurbel. Und dann wird auch von von einer quantenmechanischen „Vielweltentheorie“ gesprochen. Kluge Leute. In einem Mystery-Drama. Treten an, um 1962 in den Schweizer Alpen einem „bahnbrechenden physikalischen Vortrag“ eines iranischen Wissenschaftlers zu lauschen. Über: Quantenmechanik. Doch der Teilnehmer mit der erwarteten „Theorie von Allem“ verspätet sich offenbar. Oder kommt vielleicht gar nicht? Ein Johannes Leinert JAN BÜLOW/ziemlich furz-trocken) wird von Doktorvater Dr. Julius Strathen (HANNS ZISCHLER) im Hotel Esplanade geleitet; meistens oberlehrerhaft, meistens ziemlich mies-tönend gelaunt. Zu hören sind unhöfliche Worte mit- und gegeneinander. Währenddessen zieht eine geheimnisvolle Pianistin namens Karin Hönig (OLIVIA ROSS) den verklemmten Johannes in ihren Bann. Weiß aber „Dinge“ von ihm, die sie eigentlich gar nicht wissen dürfte. Johannes ist, wie meistens, irritiert. In der Abwartungszwischenzeit sehen wir, wie Figuren herum-streunern. In dieser Berg- und Hotel-Welt. In der sich „Geheimnisse“ bewegen. Als einer der deutschen Physiker, der schrecklich Gesichts-kaputt aussehende Professor Blumberg (GOTTFRIED BREITFUß), auf monströse Weise ums Leben kommt, treten zwei Ermittler an und auf, die einen Mord vermuten, darunter Kommissar Arnold (DAVID BENNENT). DER mit vielen Sprüchen ausgestattet ist. Währenddessen bizarre Wolkenformationen geheimnisvoll den Himmel bevölkern. Und sich im bergischen Innern…, aber  ….. verlassen wir diese dröge, spannende Schwarzweiße-Szenerie und widmen uns diesem Noir-Film in Eigenfantasie zu.

Was tippe ich auf meinem Zettel?: Erich Kästner (1954); Edgar Wallace, „Professor“ Klaus Kinski; kucken alle staunend, flüstern auch;  der „Blödian“ Johannes (= steht so auf meinem Zettel) ist ein idiotischer Typ; mehr behämmert denn denkend; sieht aus wie ein Assistenz von „Inspector Barnaby“; keiner will mit IHM spielen, aber SIE, die Geheimnisvolle (= Karin), küsst ihn; eine schwarze Telefonschnur wird von der Kamera „prickelnd“ eingefangen. Johannes hat sich am Fuß verletzt, kann aber dann doch ganz gut in der Landschaft laufen: Ach so ja  –  es geht einem auf den Keks, dass so viele rauchen. Eklig. Aber es soll sich hier ja um eine cineastische Altbetrachtung handeln. Mit dann Horror im Keller. Wo Tote lebendig herumspuken. Also: Einer zumindest.

Muss ich noch loswerden: „Ein Film, der das Zeug hat, zum modernen Klassiker zu werden. Stil, Suspense und eine Erzählung, die ihren eigenen Abgrund abschreitet: bei Timm Kröger ist alles da, was große Filmkunst in bester Hitchcock-Tradition ausmacht ….. ein genialer Film Noir über die Kontingenz unserer Welt, in der Vieles möglich und kaum etwas notwendig ist“, verspricht mir der Presseheft-Text. Was der Film nur begrenzt erfüllt. Aber immerhin, seit dem  ich ihn mit eigener Fantasieschnur betrachte, hat er richtige Thriller-Sprüche-Atmo eingesammelt. Also versammelt.

Ergebnis: Ja, doch; irgendwie, wahrscheinlich (= 3 1/2 PÖNIs).

Teilen mit: