DIE SCH’TIS IN PARIS – EINE FAMILIE AUF ABWEGEN

„DIE SCH’TIS IN PARIS – EINE FAMILIE AUF ABWEGEN“ von und mit Dany Boon (Co-B, R + HD; Fr 2017; Co-B: Sarah Kaminsky; K: Denis Rouden; M: Maxime Desprez; 107 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.03.2018); diesmal stimmt die Prognose – Fortsetzungen gehen qualitätsmäßig oft den Bach runter. Wie hier. Zur Erinnerung: 2008 lockte der Debüt-Filmjux des französischen Comedian DANY BOON = „Willkommen bei den Sch´tis“ (s. Kino-KRITIK) = über 20 Millionen Zuschauer in das französische Kino und hierzulande immerhin dann auch über zwei Millionen. Besonderer Erinnerungsvermerk: die damals so vorzüglich-„spezielle“ deutsche Synchronisation von Beate Klöckner als Sprach-Regisseurin. Sie ist auch hier wieder für die exotisch-vollmundige Eindeutschung zuständig, aber bei allen hiesigen ulkigen Verbal-Anstrengungen: der filmische Lack ist ab. Ein Jahrzehnt danach geht es nur noch um plumpe Foppereien und überzogenen Figuren-Blödsinn. Valentin, ein Sch´tis (Dany Boon), hat es in der französischen Metropole als angesagter Designer – gemeinsam mit seiner schmucken blonden Ehefrau Constance (LAURENCE ARNÉ) – geschafft, hat aber bei seiner Personalie gemogelt, in dem er seine Sch´tis-Milieu-Herkunft einfach biographisch „ausgestrichen“ hat. Doch es kommt wie es vorhersehbar kommen muss: Irgendwann steht seine schlichte Mischpoke vor der eleganten Tür, die Mama hofft zu ihrem 80. Geburtstag auf einen üppigen Empfang, und Valentin kommt in Erklärungsnöte. Da passt es gut, dass sein geschäftstüchtiger, korrupter Schwiegervater (der routiniert-gute FRANCOIS BERLÉAND) ihn aus Versehen mit dem Auto auf der Straße anfährt, so dass Valentin fortan mit nur „beschränktem Wissen“ hantiert, jedoch dabei nicht übermäßig witzig herum-eiert.

Man spielt: Alle drehen wir mal durch. Und klamauken, was die wenigen originellen Ideen um kritische Anspielungen auf die gehobene Pariser Kunst-Szene und die Zwei-Klassen-Gesellschaft Reich und Arm nur so hergeben. Die Pointen sind und bleiben genügsam. Ebenso wie das – disneyhafte – gütliche Moral-Gedusel zuletzt um wahre intakte Familien-Gemeinsamkeit ziemlich dumpf-sauer-süß angelegt ist. Übrigens: Auch mit unter dem streitbaren, verwirrten Personal: Alt-Star PIERRE RICHARD als Opi-Trottel.

Der inzwischen zu Frankreichs Kino-Superstar aufgestiegene Dany Boon zeigt einmal mehr seine treuherzige Hundeschnute und sorgt mit seinen simplen Gags für wenige Lacher, präsentiert weitgehend nur ziemlich bemühte, laue Schmunzel-Attacken. Zuletzt fand er mit und bei seinen Komödien – „Die Super Cops – Allzeit verrückt“ (s. Kino-KRITIK) / „Super-Hypochonder“ (s. Kino-KRITIK) – bei uns nicht viel Zuspruch, und dies wird sich leider auch bei der sch’tisigen Neuauflage kaum ändern (= 2 PÖNIs).

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