PÖNIs: (3/5)
Egal.
Am besten wir skizzieren eine deutsche Filmstatistik. Denn DIE SHOW ist ja quasi – für uns ernsthafte Deutsche – ein amerikanisch-deutscher kinematografischer Lebenswegbegleiter. In drei ernsthaften Stufen. Na ja, also ganz so ernsthaft eigentlich auch wieder nicht. Jedenfalls, wenn ich zurückdenke, besser – zurückblicke. Irgendwie wars ja auch einst saukomisch. Erstens: LESLIE NIELSEN. In ungeordneter Reihenfolge: Dreimal. Oder mehr.
Geboren als LESLIE WILLIAM NIELSEN. Am 11. Februar 1926 in Regina, Saskatchewan; kanadischer Schauspieler; gestorben am 28. November 2010 in Fort Lauderdale. Wuchs in Tulita (früher Fort Norman) in den Northwest Territories, Kanada, auf. Immer, wenn ER auftrat, Film-Kino-knallig oder im Fernsehen zu sehen war, wurde es komisch. Ab den achtziger Jahren. Was für ein Text-Durcheinander. Pardon. Wir erinnern uns GERNE: Nachdem er bereits über 30 Jahre geschauspielert hatte und unter anderem auch als Disc-Jockey bei diversen Radiosendern arbeitete, erfuhr ER 1980 durch die Komödie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ einen Karriereschub. Zwar spielte er dort nur eine Nebenrolle, vermochte in dieser jedoch mit seiner Fähigkeit zu protzen, trotz absurd-komischer Dialoge und Slapstick-Einlagen äußerlich völlig ernst und ungerührt zu bleiben (in Verbindung mit der würdevollen Haltung eines reifen Herrn, was sein Markenzeichen wurde). Eine längere erfolgreiche Zusammenarbeit als Komödiendarsteller folgte – mit dem Filmemacher-Trio ZAZ (= Zucker, Abrahams, Zucker). 1982 übernahm er die Hauptrolle der von ZAZ geschriebenen und produzierten US-Fernsehserie „Die nackte Pistole“ („Police Squad!“), deren nur sechs Folgen heute Kultstatus besitzen und für die Nielsen eine Emmy-Nominierung erhielt.
Dann ging ab die (Film-)Post, denn der auf der Serie aufbauende Kinofilm „DIE NACKTE KANONE“ wurde 1988 / 1989 zu einem Welterfolg und einem wegweisenden Klassiker des Slapstick-Films (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs). Es folgten Hollywood-amtlich: „DIE NACKTE KANONE 2 1/2“ (s. Kino-KRITIK /1991/4 PÖNIs) sowie „DIE NACKTE KANONE 33 1/3“ (s. Kino-KRITIK /1994″4 PÖNIs). Es folgten – zwischendurch und danach – diverse weitere Leslie-Haupt- und -Nebenrollen in ähnlichen Filmen.
Leslie Nielsen war Officer des Order of Canada und hat auch auf dem Hollywood Walk of Fame einen Stern.
Und nun also die offizielle Nummer 4-Kanone. Mit dem Sohn von Leslie-Nackt, will sagen mit dem allseits geschätzten Action-Triumphator LIAM NEESON nun als Sohn von Lt. Frank Drebin, als Lt. Frank Drebin Jr. . Der natürlich – ebenfalls – von einem absurden Einsatz zum nächsten stolpert und dabei jede Menge Chaos anrichtet, wobei er dabei auch jede Menge unerwartete „Erfolge“ einheimst. Worüber ich aber keine Lust verspüre, diese ausführlich zu beleben. Nur so viel: LIAM-FRANK-DREBIN vermag mit seinem sensationellen Vorgänger leider nicht schrittmäßig mitzuhalten. In Sachen Hauruck und Bewegungsmelder schaut man ihm zu, ist aber längst nicht so gagig-begeistert wie einst bei seinem Leslie-„Daddy“. Motto: Lass‘ prügeln, Junge. Lass es knallen, Boy. Und: Ist da nu was mit deiner Sexy-Weibesbegleitung PAMELA ANDERSON alias Beth Davenport? Weil doch die bunte Presse derzeit diesbezüglich so aufgeregt darüber dackelt?
P.S.: Die Entwicklung begann 2009, damals war noch ein Auftritt von Leslie Nielsen geplant. Nach dem Tod von Nielsen 2010 war ursprünglich ED HELMS als Hauptdarsteller vorgesehen. Der Regisseur bzw. Produzent DAVID ZUCKER der ersten drei Teile sagt 2015 eine Mitwirkung für die Weiterführung ab, weil er davon ausging, dass der Comedystil der 80er-Jahre durch das Reboot nicht mehr getroffen werden könne.
Bin mal gespannt, ob das heutige Film-Kino-TV-Volk diese „Nackte“-Neuauflage akzeptiert. Ich mag den begrenzten Spaß irgendwie doch schon noch. Halt irgendwie (= 3 PÖNIs).