„DESASTER“ von und mit Justus von Dohnányi (B, Co-Produzent + R + HD; K: Ralf Noack; M: Stefan Will, Marco Dreckkötter, Jacob Klotz; 90 Minuten; Start D: 16.07.2015); sein erste filmische Eigen-Show – „Bis zum Ellenbogen“ (s. Kino-KRITIK) – war 2007 durchaus passabel-vergnüglich. Hier passt vor allem der Titel. JUSTUS VON DOHNÁNYI, 55, zweifacher Deutscher Filmpreisträger („Das Experiment“; „Männerherzen“), kürzlich erst in „Frau Müller muss weg!“ brillierend, hat sich mit seinem zweiten eigenen Kintopp-Stück völlig vergallopiert. „Desaster“ ist ein völlig unkomischer Schwachsinn. Total langweilig über 90 fade konstruierte Fernsehfilm-Minuten. „Rabenschwarze Gangsterkomödie mit deutscher Starbesetzung und Kult-Potenzial“, schwärmt dagegen das Presseheft. Was wirklich komisch ist. Was erleben wir: Irgendwelche Behauptungs- und Möchtegern-Schurken, mal Profis, mal Anwalt, mal Family, mimen schlecht Räuber und Räuber. Es geht wie immer um Money, das sich in einer Saint-Tropez-Villa befindet. Und an DAS alle ‚ranwollen. Weil sie sich aber ALLE so penetrant dämlich-dusslig-beknackt anstellen, wird Agatha Christie imitiert: „10 kleine Negerlein“ & Co. Einer nach dem Anderen tritt ab. Nach vielem Schwafeln, unverständlichen Handlungsversuchselementen, Protz-Getue. Natürlich, das soll schwarz-ironisch sein, ist es aber nie. Sondern penetrant auf den Augen-Keks gehend. „Desaster“ nervt. Enorm. Der fade Oberwitz: MILAN PESCHEL („Der Nanny“) soll ein „skrupelloser Gangsterboss“ (Presseheft) namens Mischa sein, der alles lenkt, tritt aber eher wie eine falsch orientierte, hysterisch-lächerliche Saure-Gurke auf. Schlimm. Weder schräg noch kurios noch Anarcho-Slapstick, sondern durchweg primitiv-doof. Von hohem Belästigungsgrad. Einzige Ausnahme: Autor, Co-Produzent und Regisseur Justus von Dohnányi als Gangster-Proll Mace ist manchmal ganz schön behämmert, mit seinem rasiertem Schädel, dem Hawai-Hemd über der Wampe, den schlaffen Cargo-Bermudas und seinem „minderen Sprachvermögen“. Während die Anderen, darunter immerhin Jan Josef Liefers plus Gattin Anna Loos, Stefan Kurt oder sogar Angela Winkler, einen sonnigen Urlaub „mit unerheblichen Unterbrechungen“ wohl hatten. Was soll das? Im Kino? Und überhaupt? (= 1 PÖNI). |
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