DER SPION, DER AUS DER KÄLTE KAM

PÖNIs: (5/5)

„DER SPION, DER AUS DER KÄLTE KAM“ von Martin Ritt (GB 1965; B: John le Carré; Paul Dehn; Guy Trosper; nach dem gleichn. Roman von John Le Carré/1963; K: Oswald Morris; M: Sol Kaplan; 112 Minuten; mit RICHARD BURTON/Synchron: Holger Hagen; OSKAR WERNER/auch Synchron; CLAIRE BLOOM/Synchron: Johanna von Koczian; neue deutsche Heimkino-VÖ: 17.2.2021);

Mit diesem Roman gelang le Carré 1963 der internationale Durchbruch. Er schrieb den Roman in fünf Wochen, zu einer Zeit, als er, wie er 1989 in einem Vorwort zur Neuauflage schrieb, „in Beruf und Privatleben zutiefst unglücklich war“. Der Kinostart in der BRD war am 8. März 1966; im deutschen Fernsehen lief er erstmals am 29. Juli 1974 im ZDF. Am 12. Februar 2021 ist der Schwarz-Weiß-Klassiker in einer Blu-ray-Mediabook inklusive DVD neu herausgekommen, Uncut, mit einer Laufzeit von 112 Minuten. Und u.a. mit folgendem Bonusmaterial: Interview mit Richard Burton (OmU); Interview mit John Le Carré (OmU); Kommentierung ausgewählter Szenen durch Kameramann Oswald Morris (OmU); Dokumentation: Das Leben und Werk von John le Carré. 

Das englische Agentennetz in der DDR ist zerschlagen. Der britische Geheimdienst-Boss Alec Leamas (RICHARD BURTON) wird nach London gerufen und soll als degradierter, versoffener Verräter getarnt, nach Ostberlin zurückkehren, um den Leiter der ostzonalen Spionage, Hans-Dieter Mundt (PETER VAN EYCK), der auch für die Briten „Dienst“ tut, unschädlich zu machen. Der weitere „Mitspieler“ in diesem brisanten Polit-Spiel im Kalten Krieg ist der ehrgeizige Fiedler (OSKAR WERNER), ein überzeugter Kommunist und zweiter Mann Ostberlins. Während Leamas zunächst in einer Bibliothek arbeitet und dort die junge idealistische Kommunistin Nan Perry (CLAIRE BLOOM)  kennenlernt und ein Verhältnis beginnt. Das dann brutal ausartende Intriganten-Duell kann knallhart starten. „Spannende Unterhaltung mit überdurchschnittlichen Schauspielerleistungen“, urteilte die Kritik im ‚Lexikon des Internationalen Films“. Bei den Kollegen vom „Evangelischen Film-Beobachter, Kritik 88/1966“ kam heraus: „Realistische und kompromißlos harte Verfilmung des gleichnamigen Beststellers, der den schmutzig-kalten Alltag von Agenten zwischen Ost und West schildert. EINER DER GANZ WENIGEN SPIONAGE-FILME, DIE FORMAT BESITZEN UND ERNST GENOMMEN WERDEN KÖNNEN“. Natürlich: Ein SEHR lohnenswerter Wiedersehens-Klassiker (= 5 PÖNIs).

 

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