PÖNIs: (3/5)
MYSTERY-DRAMA. Titel = „DER DENKWÜRDIGE FALL DES MR. POE“ von Scott Cooper (B + Co-Produktion + R; USA 2021/2022; Co-Produktion: Christian Bale; nach dem gleichnamigen Roman von Louis Bayard/2005; K: Masanobu Takayanagi; M: Howard Shore; 128 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.12.2022; deutscher HEIMKINO-Netflix-Start: 06. Januar 2023). Der Reiz ist enorm. Von wegen – diese düstere Atmosphäre. Dieses mysteriöses Getue. Die geheimnisvollen Andeutungen. Diese gespenstischen Gedanken. Dieser protzige Star-Aufwand mit u.a. CHRISTIAN BALE; HARRY MELLING (als Edgar Allan Poe); Gillian Anderson; Charlotte Gainsbourg; Timothy Spall. Und: SCOTT COOPER, der zuletzt, 2018, mit seinem Film „FEINDE – HOSTILES“, für Lobesstürme sorgte (s. Kino-KRITIK/5 PÖNIs). Und davor Jeff Bridges 2010 für seinen Auftritt in „Crazy Heart“ zum „Oscar“ verhalf (s. Kino-KRITIK). Hier bleibt er allerdings mehr still, also in künstlicher Aufregung; bilderreich-rufend.
Wir befinden wir uns 1830 an der US-Militärakademie in West Point . Wo auch Edgar Allan Poe als Kadett auftritt. Als dort eines Tages ein Kadett namens Fry tot aufgefunden wird, holt der Akademieleiter zwecks schneller und klarer Aufklärung den verwitweten, pensionierten, erfahrenen New Yorker Polizisten Augustus Landor, der jetzt in der Nähe wohnt, mit ins Boot. DER stellt fest, dass man Frys Herz fachmännisch aus seiner Brust entfernt hat. Thema: Selbstmord ausgeschlossen. Die folgenden Ermittlungen sind zwar „interessant“, aber verwehen immer mehr in verbalen Duellen, um schließlich in einem überraschenden Desaster zu glühen. Während wir beobachten wie Raben Andeutungen erfliegen oder wie Silhouetten vor flackerndem Laternenlicht durchs Unterholz steppen. Während man irgendwie das obere und untere Personal-hier nicht gestisch noch besonders aufregend, sprich extrem-emotional, zusammenfügen möchte. Während, ja, die Bemühungen um Beweisführung, immerhin, spannende Neugier verbreitet.
Edgar Allan Poe (19. Januar 1809 – 7. Oktober 1849).
„Mr. Poe“ und: Ein typischer Home Office-Abendfilm mit düsterem Promi-Charme und listigen Verweisen, für die heimische Couch unterhaltsam geeignet; und auch für die Entschlüsselung der versteckten Hinweise auf Poes klassische Werke; obwohl seine Literatur hier nur gedacht „mitspielt“ (= 3 PÖNIs).