DAS SPIEL DES KILLERS – 5 IST DIE PERFEKTE ZAHL

PÖNIs: (4,5/5)

„DAS SPIEL DES KILLERS – 5 IST DIE PERFEKTE ZAHL“ von Igor Tuveri (B + R; Italien/Belgien/Frankreich 2019; K: Nicolai Brüel; M: D-Ross und Startuffo; 102 Minuten; deutscher HEIMKINO-Start: 28.7.2022);

REIZE DEN PRÄZISEN KILLER PEPPINO NICHT. Titel = „DAS SPIEL DES KILLERS – 5 IST DIE PERFEKTE ZAHL“ von Igor Tuveri (B + R; basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel des Italieners Igor Tuveri, bekannt unter seinem Pseudonym IGORT; Italien/Belgien/Frankreich 2019; K: Nicolai Brüel; M: D-Ross und STARTUFFO; 102 Minuten; deutscher HEIMKINO-Start/Koch Films  28.7.2022). Mit dem wunderbaren TONI SERVILLO („Der Nebelmann“/s. Heimkino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs) in der Hauptrolle. Peppino ist ein Auftragskiller der alten Schule. Er hat dem Nachwuchs alles beigebracht, was er kann und freut sich, jetzt im Alter, auf den ruhigen Lebensabend. Während sein Sohn inzwischen beim organisierten Verbrechen die Geschäfte führt. Als dieser aber bei einem Hinterhalt umgelegt wird, besteht Peppino auf Vergeltung. Mit seinem Freund Toto, „der Metzger“ (CARLO BUCCIROSSO), zieht er los, um den Mörder seines Sohnes aufzuspüren. Ab sofort sind die düsteren Straßen Neapels ein unsicherer Ort.

„Igor zelebriert seine Moritat in größtmöglicher Ruhe, lässt Worte und Bilder wirken. Der Film ist nicht interessiert an der realistischen Abbildung eines dem Untergang geweihten Verbrecherlebens. Er spielt mit popkulturellen Mustern, lässt die graphische Stilisierung von magischem Realismus bis zum Surrealismus schweifen. Menschen sind sorgsam gruppierte Figuren in Räumen , in denen sie sich verirrt haben. Dabei folgt IGORT konsequent der Vorgabe seines Comics“ (booknerds.de).

Dieser Film ist eine HEIMKINO-Entdeckung. Er setzt auf photographische Exkursionen und exquisit-atmosphärische Comic-Nuancen. Vermag den italienischen Star TONI SERVILLO brillant zu entwickeln  beziehungsweise einzuspannen. Die klangvollen Töne der Musik beinhalten Erinnerungen an ENNIO MORRICONE und vermischen brodelnde 1960er-Jahre Gangsterflic- und Bar-Musik. Wandeln in liedhaftem Schwelgen zwischen Paolo Conte und Nick Cave. Vom stylischen Beginn, der den alternden Killer Peppino Lo Cicero bei der Arbeit zeigt; bis zum sonnendurchfluteten  Abschluss reizen Stoff und Umsetzung als elegischer Noir, der zwischen ruhigen, fast statischen Bildern und kunstvoll blutig choreografierten Shootouts seine Geschichte von Verlust, Verrat und der Hoffnung auf Vergebung und Erlösung ohne hektische Schnitte und mit viel Comic-Gefühl erstaunlich erzählt. Peppinos Gedankengängen akribisch folgt und seine Schießereien opernhaft zelebriert.

Auch von hohem Niveau präsentieren sich die Extras, darunter das Featurette „Von den Comics zur Animation“.

„DAS SPIEL DES KILLERS – 5 IST DIE PERFEKTE ZAHL“ ist bald ein Genre-Klassiker par excellence (= 4 1/2 PÖNIs).

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