„DA MUSS MANN DURCH“ von Thomas Lee alias Marc Rothemund (D 2014; B: Hans Rath; K: Martin Langer, M: Mousse T.; 90 Minuten; Start D: 29.01.2015); wenn in den USA ein Filmemacher mit seinem „fertigen“ Film nicht einverstanden ist, weil er z.B. vom Produzenten in der Endbehandlung so „umgewandelt“ wurde, dass der Regisseur diesen nicht mehr als „seinen Film“ (an-)erkennt, lässt er seinen Namen aus den Credits entfernen. Dann taucht das Regie-Pseudonym Alan Smithee auf. Meines Wissens ist es hierzulande das erste Mal (oder?), dass jetzt so etwas auch bei uns passiert. Ist. So dass aus dem ursprünglichen Regisseur Marc Rothemund nun ein THOMAS LEE wurde.
Was zu verstehen ist, wenn man diesen neuen deutschen, vielfach geförderten grässlichen Komödien-Mist betrachtet. Dabei waren die Voraussetzungen gar nicht einmal so übel, im Gegenteil. Im Oktober 2012 präsentierte MARC ROTHEMUND als Co-Drehbuch-Autor und Regisseur mit „Mann tut was Mann kann“ (s. Kino-KRITIK) einen recht ulkigen Slapstick-Lauf. Die jetzige Fortführung ist völlig misslungen. Geradezu grausam doof und langweilig. Fast gänzlich auf Mallorca im feudalen Ambiente gedreht, wo die vier Typen aus Teil 1 diesmal nur völlig „auf bekloppt“ machen. WOTAN WILKE MÖHRING hat sich in die Tochter einer reichen Verleger-Familie verliebt. DIE aber ist „noch“ schwanger vom angeberisch-adligen Lover-Vorgänger, der nun den guten Paul, wie Wotan hier heißt, bekämpft. Vorführt. Um die blonde Lena (JULIA JENTSCH) zurückzugewinnen. Wotan Wilke, bekanntlich auch schon mal als „Tatort“-Kommissar unterwegs, staunt andauernd, versteht „Bahnhof“, mimt den naiven, einfältigen Netten vom Liebes-Dienst. Schrecklich eindimensional. Kumpel JAN JOSEF LIEFERS zeigt sich lächerlich als „Rammler-Aktivist“ Guido Schamski mit Porsche; während der zottlige OLIVER KORITTKE als Günther-Nerd mit Beziehungsängsten und „Künstler“ FAHRI YARDIM nur für die unsinnigen Stichwort-Zutaten zuständig sind. Und Julia Jentsch ist halt blond.
„Da muss Mann durch“ ist ein Film zum Schämen. Eine raffinierte Film-Crew hat sich auf Staatsknete einen teuren Urlaub auf Mallorca geleistet und schnell mal so etwas wie einen Irgendwie-Film gedreht. Oberflächlich wie nebenbei produziert. Als leeren, hohlen, peinlichen Unterhaltungs-Schund. Für die „Zelluloid“-Mülltonne. Jedenfalls schaut es und sieht er so aus. 6fach gefördert von: Medienboard Berlin-Brandenburg; Filmförderungsanstalt (FFA); Mitteldeutsche Medienförderung, Film- und Medienstiftung NRW, nordmedia, Deutscher Filmförderfonds (DFFF).
Gute Nacht, Film-Deutschland (= 0 PÖNIs).