Chicago Joe und das Showgirl Kritik

Die besten und spannendsten Kino-Geschichten schreibt das Leben selbst. Das haben wir durch Stories wie “Rififi“ oder “Bonnie und Clyde“ erfahren. Auf authentischem Material beruht auch der britische Streifen „CHICAGO JOE UND DAS SHOWGIRL“ von Bernard Rose (USA 1990; 103 Minuten; Start D: 30.08.1990).

Der spielt an 6 Tagen im Oktober 1944 in London. Bonnie und Clyde, das sind hier die 18jährige Georgina und der 22jährige Ricky. Das Tanzgirl mit den Glamour-Flausen im Kopf und der gelangweilte amerikanische Soldat. Nachts ziehen sie los, um “was zu erleben“. Und dabei steigern sie sich in einen kriminellen Lust-Rausch, der schließlich in einem Mord eskaliert.

“Chicago Joe und das Showgirl“, der Film ist weitaus besser als es dieser Titel vermuten lässt, konzentriert sich mehr auf die psychologischen als auf die spektakulären Motive. Beschreibt die familiären und gesellschaftlichen Hintergründe und bezieht die schlimme Kriegszeit mit ein. EMILY LLOYD, seit “Wish You Were Here“ auch bei uns ein Begriff, spielt überzeugend die kindliche Gangster-Braut, KIEFER SUTHERLAND ist der smarte, schwächliche Möchtegern-Held. “Chicago Joe und das Showgirl“ ist ein spannendes, düsteres Psychogramm aus einer bösen Zeit (= 4 PÖNIs).

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