Chappaqua Kinokritik

CHAPPAQUA“ von Conrad Rooks (B, D+R; USA/Fr 1966; K: Étienne Becker; M: Ravi Shankar; 82 Minuten; Start D: 16.04.1998)

„Chappaqua“ heißt ein Film von 1966, den jetzt das Eiszeit-Kino zeigt. „Chappaqua“ ist das Land der Visionen der Hauptperson im Film — Russel Harwick. Russel Harwick ist Schriftsteller. Mit 14 ist er dem Alkohol verfallen, mit 19 raucht er Haschisch, später ist er wieder Alkoholiker.

Der Regisseur Conrad Rooks war ebenfalls viele Jahre Alkohol und Heroin abhängig, er weiß also wovon er spricht. In seinem Film zeigt er die Visionen, Träume und Bewusstseinsphasen eines Süchtigen. Mal sind die Bilder schwarz/weiß, mal sind sie farbig. In den meisten Szenen überlagern sich viele Bilder. Viele Sonnenauf- und untergänge sind zu sehen, oft taucht eine schöne langhaarige Frau im weißen Kleid auf .Gesprochen wird kaum, dafür ist die Musik umso lauter. Sie stammt von Ravi Shankar und der Gruppe „The Fugs“. In „Chappaqua“ gibt es keine Regeln und keine Gesetze. Der Zuschauer sucht lange Zeit nach einer Struktur, bis: ihm auffällt das es gar keine gibt. Nie weiß man, was Realität und was Halluzination ist. Bis man merkt „Chappaqua“ ist ein verfilmter Drogenrausch. Deshalb kann es auch gar keine Logik, geschweige denn einen Aufbau geben.

Die Ästhetik, des in den 60er Jahren entstandenen Filmes, erinnert an die Hippie Zeit und die Bilder der Sanyassin Sekte. Schöne Mädchen mit langen Haaren vor Sonnenuntergang, dazu indische Musik.
In einer Nebenrolle ist Jean Louis Barrault zu sehen. Er wirkt in dem Film wie eine Verschwendung. Seine darstellerischen Fähigkeiten und seine Ernsthaftigkeit sind hier gar nicht gefragt.

„Chappaqua“ ist ein Relikt aus den 60er Jahren. Und ein Film, mit dem man wenig anfangen kann, wenn man nicht ausgiebige Erfahrungen mit harten Drogen hat.

Teilen mit: