Chanson der Liebe Kritik

Wir haben es uns ja heutzutage angewöhnt, ältere Filme besonders gerne zu mögen. Weil die eben “älter“ sind, an halt angeblich “bessere“ Zeiten erinnern und manchmal mit heutigen Stars besetzt sind, die damals noch so herrlich jung und unschuldig waren.

Auf diesem Werbe-Tablett wird uns jetzt ein französischer Streifen von 1946 überreicht: „CHANSON DER LIEBE“ von Marcel Blistène (Fr 1946; 88 Minuten; Start D: 06.12.1990). Der ist auch heute noch unbekannt, dafür aber sind es seine Hauptakteure weit weniger. Die heißen nämlich Edith Piaf, Yves Montand, Serge Reggiani.

Die junge Piaf spielt ein Hotelzimmermädchen, die ihre schöne Stimme und damit ihre Seele an trickreiche Geschäftemacher aus der Großstadt verkauft. Madeleine ist ein typisches Provinz-Mädchen, also lieb, arglos und leicht zu täuschen. Sie lässt sich mit schlimmen Typen ein und kommt nur über die Runden, weil es zwischen all den Schmarotzern auch einige wenige edelmütige, charakterfeste, liebende Menschen gibt. “Chanson der Liebe“ lässt die Piaf natürlich auch ausgiebig singen, so dass Fans wenigstens auf diese Weise zufrieden sein können. Ansonsten nämlich sind Stoff und Film mehr dürftig als anmachend, ist das schwarz-weiße Melodram mehr lahmend als erbaulich. Nostalgiker werden sich an den jungen Gesichtern von Edith Piaf, Yves Montand und Serge Reggiani erfreuen, aber die sind nicht abendfüllend.

“Chanson der Liebe“ von 1946 ist ein Herz- und Schmerz-Film, der heute auf der großen Leinwand sehr verloren wirkt (= 2 PÖNIs)..

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