PÖNIs: (3,5/5)
„CAVEMAN“ von Laura Lackmann (B + R; D 2020; K: Pascal Schmit; M: Till Brönner mit Arne Schumann und Josef Bach; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.01.2023);MANN UND FRAU. Oder umgekehrt. Titel = „CAVEMAN“ von Laura Lackmann (B + R; basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Rob Becker; D 2020; K: Pascal Schmit; M: Till Brönner, mit Arne Schumann und Josef Bach; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.01.2023). „Männer und Frauen“ passen einfach nicht zusammen, versuchen es ab er immer wieder. So beziehungsweise so ähnlich formulierte es einst LORIOT. DER bekanntlich seit 1951 die Ehe liebevoll praktizierte. Also „das Nicht-Zusammenpassen“ als Liebeserklärung deutete.
„CAVEMAN“ lautet der deutsche Titel des Ein-Mann-Stückes „Defending the Caveman“. Der kalifornische Comedian ROB BECKER arbeitete seit 1988 an dem Stück und betrieb dafür sorgfältige Recherchen in wissenschaftlichen Disziplinen wie Anthropologie, Psychologie und Soziologie. 1991 führte er „Defending the Caveman“ erstmals in San Franzisco auf, bevor er damit in Dallas, Washington D.C., Philadelphia und Chicago in ausverkauften Häusern spielte. „Defending the Caveman“ ist das am längsten aufgeführte Solostück in der Geschichte des New Yorker Broadways, wo es seit 1995 läuft. Rob Becker selbst spielte die Rolle des Caveman bis 2003. Kurz vor der Jahrtausendwende sicherte sich der Isländer Óskar Eiriksson die Europa-Lizenzen für das Stück., In Deutschland widmete sich der Schauspieler Kristian Bader der Übersetzung und Überarbeitung des Stückes, dem er den gekürzten Titel „CAVEMAN“ gab. Gemeinsam mit ESTHER SCHWEINS, Regie, brachte Kristian Bader die deutsche Fassung auf die Bühne des „Schmidts Tivoli“ in Hamburg sowie in die „Kulturarena Berlin“, wo am 27. Juli 2000 die deutschsprachige Uraufführung stattfand. Er übernahm auch die Titelrolle. Bis heute hat er den Höhlenmenschen, der seine Frau unbedingt verstehen will, weit über 1000-mal gespielt. „Caveman“ wurde in mehr als 70 deutschen Städten aufgeführt. Weltweit haben mehr als vierzehn Millionen Menschen das Ein-Mann-Stück im Theater gesehen. Die Aufführungen fanden in 25 Sprachen und in mehr als 55 Länder statt. Motto: „CAVEMAN“, ein Hit! (Ich habe in den 2000er-Jahren insgesamt fünfmal das komische Ein-Mann-Stück erlebt. Für EXTREM GUT befunden).
Jetzt – die CAVEMAN-Filmversion. Im Kino. Der Sprung. Weg von der Kleinkunstbühne und hinaus auf die Große Leinwand. Mit zwei Hauptfiguren. Auf der einen Personalseite: Robert „Bobby“ Müller (MORITZ BLEIBTREU), gegenüber die Gattin Claudia Müller (LAURA TONKE). Weiterhin auftauchend: Mehrere Ensemble-Stimmlagen. Innerhalb der bekannten Situation: Frau, die bemühte Sammlerin, Mann der aktive Jäger. In der heutigen Zivilisation. Die allerdings mit vielen Problemen behaftet /ausgestattet ist. Zum Beispiel bei Bobby. Dem Loser. In Sachen Autoverkäufer. Eine Niete. Mit Null-Abschlüssen. Aber er hatte ja schon als Kind die Vorstellung, unbedingt, also lieber, Comedian zu werden. Und jetzt sieht er endlich die Chance, sich im regionalen Comedy-Club zu beweisen. Mit dem perfekten Thema, denn kürzlich ist ihm nämlich der Caveman – sein imaginärer Freund aus der Steinzeit – begegnet. Und DER füttert ihn geradezu bei den sich häufenden Treffs mit kreativen Ideen. Was da so wirklich zwischen den Geschlechtern angesagt/angezeigt ist. Und wie man „damit“ umgeht, um sich endlich „richtig“ verstehen zu können. Gemeinsam. Doch Claudia lässt „Bobby“ nicht frei, und DER ist angepisst. Weil Claudia Streit anfackelt. Eine Viertelstunde vor dem Bühnenstart. Schleppt er sich an die Rampe und ändert spontan sein Programm. Will jetzt dem Publikum die aktuelle Unvereinbarkeit von Frauen und Idioten detailliert erklären. Der moderne Mann, meint Bobby, ist in der modernen Welt gescheitert. ER nimmt die Publikumsgemeinde mit auf einen wilden und immer ulkiger werdenden Ritt durch seine Beziehung. Mit der bestimmenden Claudia. Schlussoffensive-Abstimmung des Publikums: Robert = Ich Vollidiot?! Du, Claudia, die emotionsgeladene Lehrerin?! Lenkerin?! Bestimmerin? Gott bewahre. Beziehungsweise wer auch immer.
Bin Kerl. Finde Claudias als Beziehungsleiterinnen fürchterlich. Mag Verständigung. Im fairen 50 : 50-Rhythmus. Oder auch schon mal 60 : 40. Jeder darf Seins einbringen. Auftun. Vortragen. Um dann, von wegen, gerne abstimmen. Fair Abstimmen. Stelle fest: Diese lauthals tönenden Claudia & Co.s gehen mir zu sehr auf den Bestimmungssack. Und was sich da als Freundesgesindel mit diversen Ratschlägen einfindet/einbindet (siehe WOTAN WILKE „Hippie“-MÖHRING) oder der unsägliche Jürgen Vogel)…., hört mir doch auf. Irgendwie haben zu viele hier was auf dem Keks. Oder? Ich lasse gerne das aufgemischte, aufgewühlte Parkett-Volk entscheiden. Meine Caveman-Laune steigt (= 3 1/2 PÖNIs).