Cabin in the Woods Kritik

THE CABIN IN THE WOODS“ von Drew Goddard (Co-B+R; USA 2009; 95 Minuten; Start D: 06.09.2012); meine Güte, warum immer diese “deutschen” Englisch-Titel, warum nicht besser “Die Hütte im Wald”? Der Originaltitel ist keineswegs „schicker“, wie man beim „Universum-Verleih“ offensichtlich glaubt. Im Gegenteil. Klingt eher nach Beliebigkeit. Was dieser durchtriebene Horror-Stoff überhaupt nicht ist. Bietet. Dass er seit 2009 bereits fertig herumliegt, ist mal nicht seiner Qualität geschuldet, sondern Querelen hinter den Kulissen. Erst sollte „3 D“ „hinzugefügt“ werden, wogegen sich die Filmemacher wehrten – Co-Autor und Produzent Joss Whedon, neulich mit „Marvel’s The Avengers“ im Kino aktiv, und Kino-Debütant Drew Goddard / gemeinsam arbeiteten sie auch an der auch bei uns bekannten TV-Serie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ -, und dann wusste man nicht, WIE man dies-hier vermarkten sollte, und dann war das Studio MGM pleite. Jetzt also doch noch: Direkt aus dem Insolvenz-Giftschrank auf die Leinwand. Im „Anhängsel“ an den Blockbuster um die „Avengers“. Mit dem dortigen „Thor“-Akteur Chris Hemsworth in Sicht-Position.

Dabei fängt alles bekannt an. Fünf junge Leute, zwei Mädels, drei Jungs, wollen in einem abgelegenen Feriendomizil ein flottes Wochenende verbringen. Mit Sex, Kiffen und Bier. Beziehungsweise umgekehrt. Unterwegs geraten sie an einer „merkwürdigen“ Tankstelle zwar an einen totalen Unsympath von Psycho, das aber, besser DER aber soll die gute Laune nicht verderben. Spaß ist schließlich angesagt. Vor Ort sieht es – natürlich – alles andere als „gemütlich“ aus, ganz im Horror-Gegenteil. Eine düstere, bedrohliche, faule Atmosphäre. Vor allem dann im Keller. Wo über ein altes Tagebuch der eigentliche Schrecken ausgelöst wird. Anfangen kann.

DEN wiederum zwei, ja was, Wissenschaftler, „Lenker“, „Techniker“, mit zunehmendem Vergnügen verfolgen. SIE, Richard (RICHARD JENKINS) und Steve (BRADLEY WHITFORD), „leiten“ offensichtlich das Ganze. Als Verführ-Show. Haben die Kids „im Griff“ und vermögen sie auch jederzeit – von ihrem Schaltpult aus zu manipulieren. Damit sie ihrer eigenen Hinrichtung genüsslich (für die Außenstehenden) entgegen schrecken. Während „draußen“ „darauf“ eifrig gewettet wird. Im Umfeld eines offensichtlich gigantischen Unternehmens. Das öfters, also jetzt wieder frisches Blut benötigt. Und deshalb dieses „Spiel“ süffisant wie leger veranstaltet. Mit lakonischen Kommentaren begleitet. Wer wird als erster wie draufgehen. Und WER „tut es“ diesmal. So in der Art.

Horror mit doppeltem Boden. Pikant. Reizvoll. Deftig, natürlich. Denn es geht schon gehörig zur Vernichtungssache. Vor allem, als einige Kids „versehentlich“ überleben. Und ihrerseits „zur Bedrohung“ werden. Für das ganze fein installierte Überwachungs-/ Vernichtungssystem. In diesem Labor. Unternehmen.
Da gibt es reichlich zum Interpretieren. Mutmaßen. Deuten. Ein Puzzle mit spannenden Ideen. Als Mix von Science Fiction-Horror-Endzeit-Monster-„Plausch“. Mit vielen Genre-Zitaten, „Scream“ & Co. lassen pikant grüßen. Und wenn gegen Ende sogar „die Chefin“ SIGOURNEY WEAVER auftaucht, die ja einst so brillant Aliens attackierte, kriegt die obskure, raffinierte Chose sogar blutroten Vergnügungscharme. Ein originelles Höllen-Drama (= 3 PÖNIs).

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