BROKEBACK MOUNTAIN

PÖNIs: (5/5)

„BROKEBACK MOUNTAIN“ von Ang Lee (USA/Kanada 2005; B: Larry McMurtry, Diana Ossana; basierend auf der gleichn. Kurzgeschichte von Annie Proulx/1997; K: Rodrigo Prieto; M: Gustavo Santaolalla; 134 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.03.2006); der 51-jährige Regisseur aus Taiwan, der seit 1978 (= Studium Theaterwissenschaft + Filmproduktion) in den USA lebt, zählt derzeit zu den erfolgreichsten Filmemachern überhaupt: 2 x gewann er in Berlin den „Goldenen Bären“ („Das Hochzeitsbankett“/1993 und „Sinn und Sinnlichkeit“/1995; s. Kino-KRITIK), dann bekam er 2001 den Auslands-„Oscar“ für „Tiger & Dragon“, und im Vorjahr wurde ihm beim Venedig-Festival für diesen Film der Hauptpreis, der „Goldene Löwe“, zugesprochen. Und in dieser Woche erhielt er nun auch den „Oscar“ als „Bester Regisseur“: „Brokeback Mountain“ basiert auf der nur 31 Seiten langen Kurzgeschichte der Pulitzer-Preisträgerin ANNIE PROULX von 1997, spielt im Jahre 1963 in Wyoming und stellt zwei junge Cowboys in den Mittelpunkt – den Rancher-Sohn Ennis Del Mar und den Rodeoreiter Jack Twist. Sie werden engagiert, um den Sommer über eine riesige Schaf-Herde vor Wilderern und Raubtieren zu schützen. Dabei verlieben sie sich ineinander.

Ang Lee inszeniert behutsam wie sensibel eine ebenso epische wie „verbotene“ Liebesgeschichte vor einer wunderschönen Bergkulisse im amerikanischen Westen. Erzählt von Vorurteilen, Intoleranz, Lebenslügen, von engstirnigen Moralvorstellungen in der konservativen USA-Provinz. Beide bleiben äußerlich „normal“, heiraten, gründen Familien und kommen doch voneinander nicht los. Kein „Homo-Nischenfilm“ um „schwule Cowboys“, sondern bewegende, gefühlvolle Kinokunst um ein sich mit großem Einfühlungsvermögen entwickelndes, packendes Melodram.

Bei und in dem Stimmung/Wahrhaftigkeit/Schönheit sowie darstellerische Präsenz/Kraft/Sinnlichkeit einhergehen: Der Australier HEATH LEDGER (26/ „Casanova“, „Brothers Grimm“, „Ritter aus Leidenschaft“) und JAKE GYLLENHAAL (25/ „Jarhead“, „The Day After Tomorrow“/Sohn von Dennis Quaid, „Donnie Darko“) agieren unaufgeregt-überzeugend, sind charismatisch-spannend und mit ihrer einfachen/grandiosen/mitteilsamen Mimik und Körpersprache absolut glaubwürdig. Ein richtig feiner, jedwede Peinlichkeit vermeidender großartiger Liebesfilm (= 5 PÖNIs).

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