THE BOOK OF ELI

THE BOOK OF ELI“ von Albert und Allen Hughes (USA 2009; B: Gary Whitta; K: Don Burgess; M: Atticus Ross; Leopold Ross; Claudia Sarne; 118 Minuten; Start D: 18.02.2010); ja was soll denn das??? Die Zwillingsbrüder Hughes, geboren am 1. April 1972 in Detroit, debütierten 1993 mit „Menace II Society“ und waren zuletzt mit der Comic-Adaption „From Hell“ (mit Johnny Depp) 2001 im Kino.

Hier nun schicken sie einen „Schwarzen Jesus“ im Jahr 2044 durch die völlig verwüsteten USA. Eli (Oscar“-Preisträger DENZEL WASHINGTON/“Glory“; „Training Day“). Der ist bemüht, ein „geheimnisvolles Buch“ quer durchs Land „gen Westen“ zu bringen. DIE BIBEL. Es ist das einzige Exemplar, das nach dem „Großen Krieg“ noch vorhanden ist. Nach dieser Katastrophe ist fast alles Leben, zumindest zivilisiertes Leben, auf der Erde ausgelöscht. Ebenfalls fast alle Nahrung. Folglich „benehmen“ sich die Überlebenden wie Kannibalen. Monster. Marodierende Menschenfresser überfallen, plündern, morden. Um ein Stückchen Restseife, eine Autobatterie oder eine Brotrinde. Nur Eli können sie nichts anhaben. Denn DER erweist sich in dieser postapokalyptischen Gemeinschaft als unangreifbar. Ausgerüstet mit einem langen Messer und allerlei Hieb-, Stich- und Schußwaffen ebnet er sich wie einst der schmutzige DJANGO oder wie MAD MAX „seinen heiligen Weg“. Denn Eli ist in „edler Mission“ unterwegs, will DIE BIBEL „retten“. Um „The Next Generation“ wieder „gottesfürchtig“ und „regelkundig“ „erblühen“ zu lassen. Amen. Aber weil es natürlich auch „kluge Schurken“ gibt wie Carnegie (GARY OLDMAN /„The Dark Knight“; „Air Force One“), der die strategische Bedeutung „dieses Buches“ für seine kommende Führerschaft erkennt, muss Eli sich gegenüber dem aggressiven Pöbel dauer-erwehren. Was er dann auch ausgiebig tut. Frei nach dem Bibelwort: und bist du nicht willig so (ge-)brauch´ ich Gewalt, zieht er eisern seinen selbsternannten Auftrag durch. Damit demnächst alles von vorn losgehen kann. Mit DER SCHRIFT als neuerliche Moral- bzw. Glaubens- bzw. Regel- bzw. Gesetzesvorgabe. Obwohl diese ja einst weder die Menschen „vernünftig“ sein ließ noch den Totalkrieg verhindern konnte.

„The Book of Eli“ ist eine platte, pubertäre wie fundamentalistische filmische Bibelstunde, die – damit Leute überhaupt davon angesprochen werden – mit sehr viel bekannter Western-Gewalt und rabiaten Action-Schlachten ausgestattet ist. Marke: EINER gegen VIELE. Der „Sheriff“, der Lonesome Cowboy, gegen die Masse der Outlaws. Anspielungen an Eastwood-Figuren, an Anarcho-Clowns wie eben Django/Mad Max oder an tapfere Samurai-Krieger sind gewollt. Ebenso wie Zitate an Klassiker wie „Rio Bravo“ oder an Morricones Klang-Charme. Natürlich spielen auch „proppere Mädels“ mit, wie die Ziehtochter des Despoten (Mila Kunis) oder seine blinde Geliebte (JENNIFER BEALS, ja DIE aus „Flashdance“/1983), aber DIE sind nur Beigabe für das Duell zwischen Heiland und Satan. Ein simpler Missions-Action-Gangster-Western als spirituelles Endzeit- + religiöses Weltrettungs-Abenteuer. Mit ach so ja auch TOM WAITS als „Mechaniker“, weil der doch so eine schöne „Western-Fresse“ hat….. Lese gerade: „Ohne jede Selbstironie wird hier die frohe Botschaft mit dem blutigen Schmiedehammer verbreitet“ („Moviepilot“). Sag´ ich doch. Ein lächerliches Haudrauf-Blöd-Movie (= 2 PÖNIs).

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