PÖNIs: (3/5)
Verdammt schmutziger B-KNÜLLER eines Dortmunders. Titel = „BLOOD & GOLD“ von – DER isses – PETER THORWARTH (D/Tschechien 2022; B: Stefan Barth; K: Marc Achenbach; M: Jessica de Rooij; Henrik Nölle; 100 Minuten; veröffentlicht am 21. April 2023 auf dem Fantasy Filmfest und dann am 26. Mai 2023 im NETFLIX-Heimkino). PETER THORWARTH. Kenne IHN NICHT, seinen inzwischen als KULTFILM gehandelten „BANG BOOM BANG“-1999er-Klassiker. Bin erst im Januar 2014 über seinen Schmus „NICHT MEIN TAG“ bei ihm eingestiegen (s. Kino-KRITIK /3 1/2 PÖNIs). Und als im Juli 2021 die Horror-Spaßbewegungen „BLOOD RED SKY“ von PETER THORWARTH unter dem Kritik-Titel „Vampire fliegen“ als NETFLIX-Start – erfolgreich – herauskam (s. HeimKino-Start im BLOG 146/3 PÖNIs) , bekam der am 3. Juni 1971 in Dortmund geborene Ex-Schmalfilmer einen dicken, neugierigen Unterhaltungsstrich in seinen Namen gerüffelt. DEN er jetzt, mit seinem aktuellen B-Movie-Streich, geradezu unverschämt-unverschämt aushob. Normalerweise sind deutsche Schmutz- und Dreck-B-Movies irgendwie egal. Keine thematische Traute. Diese Rüpelei jetzt setzt allerdings, greift zutiefst-rüde in die Vollen. Lässt Moral kräftig stinken und kümmert sich nur begrenzt um die Räudigkeit eines hundsgemeinen, widerlichen Inhalts. Wir machen, also machen wir. Wenn schon, dann aber mit viel NAZI-Gebrüll. Und Gedöns. Von wegen historischer Genauigkeit. Ist uns doch egal. Die Hauptsache: es wird gemetzelt. Der Uniform-Deibel kennt keine Gnade. Die Amis fliegen schon mit ihrem Bombensalat, und dieses Pack rülpst nach Gewinn: GOLD. Das hier in diesem Dorf-Kaff gelagert wurde. Und jetzt für das kommende Reich eingesammelt werden soll. Von „Siegern“.
Wir befinden uns in der östlichen deutschen Heimat. Im Frühjahr 1945. Nazi-Pack stromert herum. Auf Lastwagen und LKWs. Unter der Befehlsgewalt von SS-Obersturmbannführer (was nur für ein Scheißhausname) von Starnfeld (ALEXANDER SCHEER). Einseitig Gesichtsverpackt in grausiger Maske. Stimmlich geradezu ekelerregend. Worum es geht, ist klar. Es gilt, DAS Gold zu erobern. Die Nazi-Gier ist enorm. Aber auch bei den Dorfbewohnern wird „damit gerechnet“. Mittendrin: Soldat Heinrich (ROBERT MAASER). Bäuerin Elsa (MARIE HACKE) vermag ihn zu retten. Kein Genickbruch. Doch die Nazitruppe mag auch Vergewaltigung. Schließlich – Mann gönnt sich doch sonst nichts. Und Elsa ist attraktiv. Doch das Heinrich-Elsa-Personal weiß sich zu wehren. Mit dabei – eine aufmüpfige Sonja (JÖRDIS TRIEBEL) mit ihren eigenen goldigen hinterhältigen (Wirtshaus-)Plänen. Motto: Wir spielen Massaker. Der Lohn lohnt sich. Glaubt man. Und Frau auch.
Und welche Rolle spielt der „merkwürdige“ Pfarrer eigentlich?
Währenddessen werden wir Zuschauenden mit vielen Toten und sentimentalen, bekannten Heimat-Gesangs-Liedern-untermalt-beglückt. Zarah Leander und Marlene Dietrich („Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehen“ / „Sag mir wo die Männer sind“ / „Wann wird man je verstehen“) sind stimmlich begabt, und ein männlicher „Dankeschön-Song“ hört sich auch nett an ; wenn man bloß nicht immer auf diese menschlichen und baulichen Trümmer blicken müsste. „Blut & Gold“ ist ein deutscher Kriegs-Western. Ohne Geschmack. Zwar laufen viele nur noch „kaputt“ herum, doch schließlich ist Restkrieg und überhaupt, wir sind doch Befehlsempfänger. Hitler lebt ja wohl auch noch. Weiß der widerliche, schleimige Bürgermeister (STEPHAN GROSSMANN) mitzuteilen. Und solange, also so lange …..
Und da gibt es ja noch doch irgendwie irgendwo Zukunftsgold! Oder? Mit dem die Zukunft gesichert sein kann. Sein müsste.
Deutsches NETFLIX-Kino. Das sich was traut. Nochmal: Als ekliger, schäbiger, furioser KRIEGS-WESTERN. Mit Katastrophen-Patronen. Und eisigen Figuren. Mit lausiger Wärme.
Dies hat sich das Kino entgehen lassen Fragezeichen (= 3 PÖNIs).