BIS ZUM ELLENBOGEN

PÖNIs: (3/5)

„BIS ZUM ELLENBOGEN“ von Justus von Dohnányi (B + R; D 20007; K: Matthias Schellenberg; M: Timo Blunck, Stefan Will; 90 Minuten; deutscher Kino-Start: 01.11.2007); nettes Plakat-Motto dazu: „Schwarzgeld stinkt nicht. Sven schon.“).

Es ist der Leinwand-Erstling des Hamburger Schauspielers Justus von Dohnányi und der durchaus überraschende wie überwiegend gelungene Versuch, eben jenen zweischneidigen britischen „Kühl-Humor“ auf ein deutsches Road-Movie zu übertragen. 3 Männer treffen sich – zur besten WM-Sommerzeit 2006 – zufällig in der Schweiz. Der sportlich-knackig-smarte Geschäftsmann und dynamische Jung-Reeder Achim, der seit jeher CDU/Zweitstimme FDP wählt; der verschrobene Lebenskünstler und geborene Pessimist/der erfolglose Bastler und Hartz IV-Empfänger Willi sowie, als einsamer Urlauber, der Sylter Bankangestellte Sven. Eigentlich hat man ja wenige bis gar keine Gemeinsamkeiten/hat man sich ja kaum etwas zu sagen, doch … die Kerle kommen sich mürrisch-spinnert-quasselnd irgendwie „näher“. Wie Männer halt so sind … bisschen rotzend, aber eigentlich ganz verträglich…!

Und als dann Sven „versehentlich“ stirbt, kann ja mal passieren, beschließen Achim + Willi, den Verblichenen „unbemerkt“ auf seine Heimatinsel zu bringen, um dort dann das Schwarzgeld der Privatbank zu klauen, in der Sven arbeitet(e). Was nun in der Folgezeit abläuft, ist nicht durchweg saukomisch oder ständig die „große Knall-Pointe“/der große Lacher, aber immerhin locker-lustig und mitunter urig-ulkig-fein improvisiert. Mit Zeitkolorit-Stimmung, sprich WM-Fieber-Landes-Atmo, und prolligem Männer-Charme. Situationskomik und Wortwitz machen die Runde und kommen ganz gut an. Weil die 3 Typen prima besetzt sind und angetörnt-gut mitmischen: JAN JOSEF LIEFERS (der Gerichts-Doktor aus dem Münsteraner „Tatort“/Partner von Axel Prahl) gibt den naturbegabten Betrüger-Kotzbrocken „mit Schmackes“; STEFAN KURT („Mein Führer“) ist der stets grantelnde Sonderling, und selbst Autor + Regisseur Justus von Dohnányi als „Leiche vom Dienst“ bleibt augenzwinkernd im Gedächtnis, obwohl er doch ziemlich schnell abtritt. Kess-freche Schwarz-Humor-Chose aus deutschen Landen, mit vergnüglichem Unterhaltungs-Appeal (= 3 PÖNIs).

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