PÖNIs: (2/5)
„DER BIBER“ von und mit Jodie Foster (USA 2009/2010; B: Kyle Killen; K: Hagen Bogdanski; M: Marcelo Zarvos; 91 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.05.2011); meine Güte, was ist denn das nur für eine schlaffe, schlappe Depri-Nummer??? Die nur deshalb ein wenig „interessant“ wird/wirkt, weil Privat-„Fiesling“ MEL GIBSON mitwirkt. Denn zuletzt war ja der heute 55-jährige mehr wegen seiner „auffälligen Rollen“ außerhalb des Kinos in den (Negativ-)Schlagzeilen: Aggressiver Trennungsstreit mit der Ex-Freundin, antisemitische Ausfälle, Alkohol am Steuer und überhaupt. Bewährungsstrafen, Entziehungskur, Geldstrafen. Der Ruf ist futsch. Als Hollywood-Macho und überhaupt. Jetzt aber: „Bewährung“ auf der Leinwand.
Der 2-fache „Oscar“-Preisträger („Braveheart“/1995), der einst als apokalyptischer „Mad Max“-Kämpfer begann (1979), um dann als „Bulle“ Martin Riggs in den „Lethal Weapon“-Krachern, gemeinsam mit seinem Partner Danny Glover (als Roger Murtaugh), kräftig wie erfolgreich auf den Action-Putz zu hauen (1987/1989/1992), war ja schon als Regisseur mit seinen extremen, „lustvollen“ Brutalo-Filmen „Die Passion Christi“ (2004) und „Apocalypto“ (2006) kontrovers in der Diskussion. Von wegen psychischer Labilität, möglicher gespaltener Persönlichkeit. Deshalb scheint die Rolle des depressiven Wracks Walter Black (passender Nachname) für ihn geradezu „ideal“ zu sein. Walter ist down. Total unten. Völlig apathisch. Kriegt nichts mehr auf die Reihe. Der (bislang so erfolgreiche) Geschäftsführer einer New Yorker Spielzeugfirma ist mit allem und jedem total überfordert. Keine Kraft mehr. So scheint es. Während der Alkohol für auch keine „Beruhigung“ mehr sorgt.
Ehefrau Meredith (JODIE FOSTER) kommt nicht mehr „an ihn ‘ran“. Trennt sich. Was für den 7-jährigen Sohn Henry zum schmerzhaften Verlust eskaliert. Während der 17-jährige Porter (ANTON YELCHIN) für seinen „Loser-Dad“ nur Verachtung zelebriert. Und sich lieber auf die neue Schul-Freundin Nora (JENNIFER LAWRENCE/“Winter´s Bone“) konzentriert. Um wenigstens etwas „Normales“ in seinem pubertären Leben hinzukriegen. Denn Bengel Porter hat Befürchtungen, auch mal „so wie sein Vater“ „zu werden“. Mit Macke. Als Durchgeknallter. Doch dann passiert ES: Walter Black findet in einem Müllcontainer eine schäbige Handpuppe in Biber-Art. Trägt sie fortan an der linken Hand, um dann von DER, anlässlich seines zweiten erfolglosen Selbstmordversuches, „angesprochen“ zu werden. Mit seiner „Zweitstimme“: „Ich bin der Biber. Ich bin hier, um dir das Leben zu retten“. Walter besitzt fortan, freiwillig „festgekettet“ an seiner Hand, einen ständigen Begleiter. Aufpasser. Diskussionspartner. Psychotherapeuten. Walter lebt auf. Mit dem allgegenwärtigen „Kumpel“ an seiner Hand-Seite. Die Familie „blüht“ wieder auf. Und „Mr. Biber“ wird sogar der neue Geschäftsführer in der Firma. Walter und – keine Panikattacken mehr. Es sei denn, die Puppe wird abgetan. Doch DIE entwickelt inzwischen so etwas wie ein „dominantes Eigenleben“.
Eine Freak-Show. Als tragische Komödien-Thrillerei. So was in der Art. Genre-beliebig umzudeklarieren. Völlig ver- und zerquasselt. Mit wenig Spaß und viel zu lahmer Unschärfe. Was ironisch, schwarzhumorig, cool, spitzzüngig-surreal sein könnte, ist unangenehm aufdringlich, lahm bis langweilig, überhaupt nicht schräg. Läppisch. Da kommt einer mit seinen eigenen Dämonen nicht klar. Na und? Völlig uninteressant. Auch wenn es Mel Gibson ist. Dessen „Außerhalb“-Ausfälle weitaus aufregender sind als hier, in diesem Bekloppten-Drama im Kinosaal.
Einen Quatsch-Quatsch hat „Oscar“-Lady Jodie Foster („Das Schweigen der Lämmer“) mit ihrer 3. Regie-Arbeit (nach „Das Wunderkind Tate“/1991 + „Familienfest und andere Schwierigkeiten“/1995) geschaffen. Ebenso obskur wie pille-palle-doof (= 2 PÖNIs).