Barfuß auf Nacktschnecken Kritik

BARFUSS AUF NACKTSCHNECKEN“ von Fabienne Berthaud (Co-B+R; Fr 2010; 103 Minuten; Start D: 05.05.2011); das ist der – nach ihrem Low-Budget-Debüt „Frankie“ (2005) – zweite Kinospielfilm der Auch-Kamerafrau, Auch-Produzentin und französischen Ex-Schauspielerin. Originaltitel: „Pieds nus sur les limaces“. Erzählt wird von zwei erwachsenen Schwestern. Von Lily, die „Verrückte“, die mit ihrer Mutter unbeschwert auf dem idyllischen Land lebt und sich dort ihr eigenes skurriles Phantasie-Reich geschaffen hat (mit toten Tieren im Kühlschrank, mit Häkel-Kleidern ummantelte Baumstämme, mit signalrot lackierten Krallen ihres Puters…). Und von Clara, die in der Kanzlei ihres Anwalt-Ehemannes arbeitende „starke“ Pariser Bürgerfrau. Zwei grundverschiedene Welten. Die aufeinanderprallen, als die Mutter urplötzlich stirbt.

Erst wird die aufmüpfige, „unruhige“ Lily von einer Nachbarin betreut, und als das nicht gut geht, muss erst unwillig und dann engagiert die robuste ältere Schwester aus der Großstadt ´ran. Erst in Paris, dann zurück auf dem Gut. Und nach vielen Verwicklungen, Aufregungen, „Abenteuern“ (und „Sketchen“) drehen sich die Positionen. Aus der mit autistischen Zügen versehenen Lily wird die „normale“ „Führungsperson“, während die eigentlich stabile Clara ihre tatsächliche innere Zerrissenheit und ihre tiefen Lebenslügen „entdeckt“ und sich völlig „umpolt“. Umkrempelt.

Könnte neugierig, spannend, reizvoll sein, ist es aber beileibe nicht. Weil Buch und Regie selbst wohl nicht so genau wissen, wissen wollen, wer wie was. Mal „anders“, mal ausgeflippt, mal „vorzeigbar“ ist. Ist Lily nun so überkandidelt „krank“ wie sie lange Zeit herumtollt? Oder ist die „gesunde“ Clara die eigentlich „Bekloppte“, weil sie ihren eigenen Freiheitsdrang so lange unterdrückt? Hat? Mal sieht sich alles „so“ an, mal „andersrum“. Beliebig. Beliebigkeit. Trübe Psychologie. Nach Hausgebrauch. Also spannungslos. Weil die ansonsten „aufregende“ LUDIVINE SAGNIER („Swimming Pool“; „8 Frauen“) als Lily ziemlich uninspiriert-losgelassen herumwuselt. Viel nervt. Kaum glaubhaft erscheint. Doof wie „wach“. Und DIANE KRUGER („Troja“) als Clara ganz gut „funktioniert“, zumal sympathisch ungeschminkt. Aber in diesem schwachen Neigungsfilm auch nur strapaziert beim Zusehen.

Dies „Verrückt-Sein“ ist gaga-langweilig (= 2 PÖNis).

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