BACKBEAT

Der Titel ist das Thema, ist „das Programm“:

BACKBEAT“ von Iain Softley (Co-B + R; GB/D 1993; Co-B: Michael Thomas, Stephen Ward; K: Ian Wilson; M: Don Was; 96 Minuten; Start D: 14.04.1994; Heimkino-Veröffentlichung: 27.2.1995).

Ein Schlagwort. Übersetzt heißt es so viel wie „Zurück zum Beat/zum Schlag/zum Takt“.
Eben: Zur Beat-Musik. Zu den Anfängen, zu den „Beatles“. Die tauchen im August 1960 in Hamburg auf, um dem öden Liverpooler Alltag zu entfliehen und „echte“ Rock ‘n‘ Roll-luft zu schnuppern. Mit dabei:
Stuart Sutcliffe. Bass-Gitarrist und guter Freund von John Lennon. Der Aufenthalt ist eine reine Ochsentour und wird dazu auch noch mies bezahlt. Doch man ist jung, will sich austoben. Musik und Mädchen lautet das Gebot der Stunde.

Stuart Sutcliffe nimmt das wörtlich: Er verliebt sich in die Hamburger Fotografin Astrid Kirchherr. Sie kommt aus der Existenzialisten-Szene der Region, und für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Stuart vernachlässigt die Gruppe, und das bringt John Lennon auf die Palme. Überhaupt John Lennon: Er ist der „Motor“ der Band. Er ist der Antreiber und Wortführer. Gibt sich rebellisch und aggressiv. Doch hinter der harten Schale steckt ein weicher Kern.

„Backbeat“ vermittelt nicht d i e Beatles-Story, sondern erzählt eine mit Anekdoten versehene „Ballade“ aus der Anfängerzeit der Beatles. Dabei interessiert sich Regisseur und Co-Autor lain Softley vor allem für die Person des John Lennon und für diese „außerplanmäßige“ Romanze zwischen dessen Freund und der Hamburgerin. Die ein abruptes Ende findet, als Stuart Sutcliffe im April 1962 stirbt.

„Backbeat“ ist ein erstaunlich guter Film. Erstaunlich deshalb, weil es der Regie-Debütant Softley glänzend versteht, mit sparsamsten Mitteln die Atmosphäre jener unruhiger 60er Jahre einzufangen. Außerdem werden die Beteiligten, die heute so prominent sind, sehr sorgfältig wiedergegeben. Sie ähneln nicht nur den „Originalen“ verblüffend echt, sondern sind auch mit glaubwürdigen Charakteren ausgestattet. Ihre Namen: lan Hart/John Lennon; Stephen Dorff/Stuart Sutcliffe; Gary Bakewell/Paul McCartney und vor allem Sheryl Lee als Astrid Kirchherr. Weitgehend unbekannte, aber imposante Darsteller-Persönlichkeiten. Die allerdings nicht auch noch selbst singen.

Unter Führung des Promi-Producers Don Was nahmen Stars wie Thurston Moore, Dave Grohl und Mike Mills in nur 3 Tagen 12 der populärsten Rock ‚n‘ Roll-Klassiker der Beatles live auf. So dass Film u n d Soundtrack eine faszinierende wie stimmungsvolle Einheit bilden.

„Backbeat“: Ein auf authentischen Ereignissen basierender „Beatles“-Film. Auch jetzt auf Video ein absoluter Hit! (= 4 PÖNIs).

Anbieter: „Senator Home Entertainment“.

 

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